HDH
Appelliert an die nächste Bundesregierung

Dr. Denny Ohnesorge, Hauptgeschäftsführer des HDH. Foto: Peter Himsel

Berlin. Der Branchenumsatz der Holzindustrie ist im Zeitraum von Januar bis November 2024 um rund acht Prozent gesunken. Zusätzlich leide die Branche an einer steigenden Zahl an Insolvenzen und am sich fortsetzenden Verlust an Arbeitsplätzen. Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) richtet sich deshalb mit einem Appell an die Parteien der nächsten Bundesregierung.

Die Holzindustrie erwartet ein weiteres Jahresminus für 2024 und das zweite Rezessionsjahr in Folge. Negativ beeinflusst wurde die Branchenentwicklung insbesondere durch die rückläufige Bautätigkeit, die überbordende Bürokratie und die Verunsicherung der Verbraucher.

Angesichts einer weiter rückläufigen Baunachfrage infolge hoher Baukosten, schlechter Finanzierungskonditionen und unzureichender Neubauförderung mussten der baunahe Bereich und die Holzwerkstoffindustrie den stärksten Rückgang mit jeweils fast neun Prozent Umsatzeinbußen verzeichnen. Auch die Umsätze der Möbelindustrie (–7,6%), der Sägeindustrie (-6,8%) und der Holzverpackungsindustrie (-5,5%) bewegten sich deutlich unter dem Vorjahresniveau.

Die negative Umsatzentwicklung wirkte sich auch verstärkt auf die Beschäftigungsentwicklung der Branche aus. Die Zahl der Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten sank im Durchschnitt der ersten elf Monate 2024 im Vergleich zum Vorjahr um fast 3%. Die Zahl der Beschäftigten sank sogar noch deutlicher um rund 4%.

HDH-Geschäftsführer Denny Ohnesorge äußert sich zu den Zahlen: „Die Krise geht ins dritte Jahr und zunehmend an die Substanz der Unternehmen. Das schlägt sich in steigenden Insolvenzzahlen und einem Rückgang an Arbeitsplätzen nieder. Was die Zahlen auch zeigen: Die Krise der Holzindustrie wird von der Krise der Bauwirtschaft beeinflusst. Unser Appell an die Parteien der nächsten Bundesregierung ist daher: Die Wohnungsbaupolitik muss dringend neu ausgerichtet werden. Bauherren und junge Familien brauchen wieder verlässliche Rahmenbedingungen, um sich den Traum vom Eigenheim erfüllen zu können. Die Politik kann diese Rahmenbedingungen mit Förderzuschüssen und vergünstigten Zinsen beeinflussen. Wichtig ist dabei, dass die Programme verlässlich ausfinanziert sind und in die Breite zielen. Außerdem fordern wir, dass der klimafreundliche Baustoff stärker gefördert wird, um die Potenziale für bezahlbares Wohnen voll auszuschöpfen und die Klimaziele nicht aus den Augen zu verlieren.“


zum Seitenanfang

zurück