Heimtextil-Blognachrichten
Gast-Beitrag: Schweizer Textiltradition auf der Heimtextil

Wie sich jahrhundertealtes Handwerk heute präsentiert

Die Textiltradition in der Schweiz reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück, als im Kanton Zürich mit der handwerklichen Produktion von Seide begonnen wurde. Später machte sich die Appenzeller Handstickerei oder die Spitzenklöppelindustrie im Kanton Neuenburg über die Landesgrenzen hinaus einen Namen. Auch wenn die Produktion von Textilien heute vielfach nicht mehr in der Schweiz stattfindet, ist es immer noch der hohe Qualitätsanspruch und das fundierte Fachwissen der Schweizer Textilunternehmen, die Haus- und Heimtextilien aus dem kleinen Alpenland so besonders machen. Heute portraitieren wir eine Auswahl von Heimtextil-Ausstellern mit ihren Produkten und wie sie sich im Januar in Frankfurt präsentieren werden.

2019 ist ein besonderes Jahr für Christian Fischbacher: Der Hersteller luxuriöser Heimtextilien blickt dann auf eine 200-jährige Geschichte in St. Gallen zurück. Ende des 18. Jahrhunderts war die Region bekannt für ihre Stickerei-Kunst, heute kennt man Christian Fischbacher durch seine mit floralen Motiven bedruckte Bettwäsche. Beides verbindet das Dessin INTERLACE, das im Schwerpunkt der kommenden Messepräsentation steht. Das hauseigene Designteam kombinierte ein Stück Spitze aus einem alten Musterbuch mit einer Borte aus Blumenranken und Kletterpflanzen. Das entstandene Druckmotiv steht für zwei Jahrhunderte Textilgeschichte und ziert sinnreich die Jubiläums-Bettwäsche von Christian Fischbacher.

Mit der Kollektion DreamArt zeigt Weseta Switzerland feinste Schweizer Webkunst in einem wunderschönen Mouliné-Frottiergewebe. Die einzige industrielle Frottierweberei der Schweiz feierte 2014 ihr 150-Jahr-Jubiläum. Ihre Geschichte ist ein spannendes Beispiel für unternehmerischen Mut und den unerschütterlichen Glauben, dass Schweizer Wertarbeit noch lange Zukunft hat. Dank der Fokussierung auf exklusive Frottierwäsche für den Luxus-Markt gelang es dem Traditionsunternehmen, sich trotz den Veränderungen in der globalisierten Textilwirtschaft zu behaupten und weiterhin am Standort Schweiz zu bleiben. Den Weseta Switzerland-Stand erkennen Sie 2019 an den authentischen Kuhglocken und an der Schweizer Gastfreundschaft mit Bündnerfleisch Brötli und Alpenbitter Schnaps.

ESKIMO of Switzerland erinnert mit seinem Stand im Look einer alten Fabrikhalle an die eigene Historie und verwöhnt seine Besucher mit auserlesener Schweizer Schokolade. Als Familienunternehmen 1854 gegründet, steht die Entwicklung der Firma Eskimo stellvertretend für einen ganzen Textilzweig. Mit Beständigkeit in Qualität und Kreativität im Design steht Eskimo mit ihrem innovativen Know-How weiter für Deckenmode für höchste Ansprüche. 2019 werden auf der Heimtextil die neue hochwertige Linie „Cashmerissimo“ im Naturhaar-Plaid/Decken-Bereich, sowie einer Selektion aus edlen Webpelzen in angesagten Non-Colors im Fokus stehen.

Als traditionsreiches Schweizer Familienunternehmen 1833 gegründet, etablierte sich Schlossberg mit von Hand gezeichneten phantasievollen Dessins, die farbig auf geschmeidige, feine Bettwäsche gedruckt wurden – 1964 eine Sensation. Heute steht Schlossberg Switzerland für exklusive Premium-Produkte für Bett und Bad. Die junge Kollektion YU! by Schlossberg und die neue Kollektion Casual Basics bestimmen die neu gestaltete Standpräsentation 2019.

Wie zukunftsfähige Textilproduktion aussehen kann, zeigt Martina Unternaehrer mit ihrem 2015 gegründeten Unternehmen Storyfabrics. Auf ihrem Heimtextil-Stand wird sie persönlich ihre Produkte vorstellen, beispielsweise eine bedruckte Kollektion mit Entwürfen von Schweizer Künstlern und Illustratoren. „Hinter jedem kleinen Designdetail steckt eine Geschichte, die ich gerne weitererzähle und meinen Kunden mitgebe“, so Unternaehrer. Storyfabrics produziert ausschließlich mit biologischer und fairtrade-zertifizierter Baumwolle und legt Wert auf Qualitätssicherung vor Ort in Zürich. Dank einer Assistentin in Indien können die Produkte zu 100% vor Lieferung kontrolliert und direkt aus Indien in die ganze Welt versendet werden.

Stefan Jakob


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