Heimtextil / Messe Frankfurt
Vierter „Young Creations Award: Upcycling“ geht nach Mailand und Potsdam

Vom Polstermöbel über die Wandverkleidung bis zum kompletten Raumkonzept: Die Heimtextil, die derzeit und noch bis kommenden Freitag in Frankfurt über die Bühne geht, zeigt mit den Ergebnissen des „Young Creations Awards: Upcycling“ vielfältigste Anwendungsmöglichkeiten des kreativen Upcyclings auf. Am ersten Messetag, 12. Januar, hat die internationale Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien zum vierten Mal einen Nachwuchspreis verliehen, der sich dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft widmet. Fünf junge Designer aus Italien, Großbritannien und Deutschland erhielten Auszeichnungen. Als Gewinnerinnen kürte eine Jury aus Upcycling- und Designexperten Katrin Krupka aus Potsdam und Marina Varfolomeeva aus Mailand.
 
„Nachhaltigkeit ist schon seit einigen Jahren fest in der Heimtextil verankert und bedeutet uns viel mehr als nur ein kurzfristiges Trendthema. Mit dem Wettbewerb ist es uns einmal mehr gelungen, Nachwuchsdesignern eine Bühne zu bieten, die ihnen die Aufmerksamkeit von Industrie und Handel verschafft“, erklärte Ulrike Wechsung, Objektleiterin der Heimtextil während der Preisverleihung. Mit 26 Einreichungen erfuhr der Wettbewerb eine starke Resonanz seitens angehender Designer, Innenarchitekten und Raumausstatter – insbesondere von europäischen Hochschulen.
 
Als eine der Neuerungen des Awards konnten erstmals auch Meisterschüler und Jungmeister des Raumausstatterhandwerks teilnehmen. Damit einhergehend hat die Heimtextil den Wettbewerb um die Kategorie „Raumkonzept“ erweitert. Als Gewinnerin ist Marina Varfolomeeva von der Domus Academy aus Mailand mit ihrer Arbeit „Renewal Room“ hervorgegangen. Die Preisträgerin stellte sich auf gekonnte Weise der Herausforderung, einen kompletten Raum unter dem Aspekt Upcycling zu gestalten.

In der Kategorie „Objekt“ gewann Katrin Krupka, Studienabsolventin von der Fachhochschule Potsdam, mit dem Projekt „Recreate Textiles – Materialkollektion aus industriellen Baumwollabfällen“. „Der erfolgreichen Arbeit liegt eine konsequente, wissenschaftliche Auseinandersetzung und eine ausgiebige Recherche in Sachen Materialkunde zugrunde“, urteilte die Jury. „Letztlich hat sich die Designerin bei ihrer Materialstudie auf Industriereste fokussiert. Damit schafft sie eine kreative Basis im Sinne des Upcyclings und eröffnet vielfältige neue Anwendungsmöglichkeiten.“
 
Der zweite Preis ging an Detlef Nordemann von der Handwerkskammer Oldenburg. Er war erfolgreich mit seinem Projekt „Loom“, einer Sesselkreation basierend auf einer Stuhllehne und einem großen Polster. Drittplatzierter wurde Wuthigrai Siriphon von der Royal College of Art in London mit seinem Projekt „Entwicklung von handgewebten Textilien für die zukünftige Generation der Handwerker“. Er ließ mit recycelten Plastikfäden eine nahezu ausgestorbene Handwerkstechnik aufleben und kreierte eine multifunktionale 3D-Fläche, die etwa als Raumteiler oder Wandbespannung fungiert.
 
Außerdem vergaben die Heimtextil-Verantwortlichen einen Anerkennungspreis. Lars Dahlitz von der Fakultät für Angewandte Kunst in Schneeberg erhielt die Auszeichnung mit seiner Idee „Möbel aus Altholz. Eine experimentelle Möbelserie mit Einzelstücken“ Er verarbeitete alte Weinfässer zu neue Sitzmöbel.
 
Noch bis Freitag können sich Besucher und Aussteller der Heimtextil von den Ideen der Designtalente inspirieren lassen. Die kreativen Projekte sind in einer Sonderpräsentation in der Halle 4.2 am Stand G91 zu sehen.
 


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