Heimtextilien- und Matratzenindustrie
Erhebliche Umsatz- und Absatzeinbußen

Der Vorstand des Fachverbandes der Matratzenindustrie (von links): Carl-Christoph Held (Frankenstolz), Klaus Neudecker (Rummel Matratzen), Thomas Bußkamp (EuroComfort Group), Hannes Brandtner (Werkmeister) sowie Geschäftsführer Martin Auerbach. Foto: Möbelmarkt

Die deutsche Heimtextilien- und Matratzenindustrie sieht sich einer nachlassenden Inlandsnachfrage ausgesetzt. Das führt zu teils erheblichen Umsatz- und Absatzeinbußen, wobei die Matratzenindustrie im dritten Quartal wieder leicht positive Tendenzen spürt. Bei der Jahrestagung von Heimtex und Matratzenverband in Köln wurden auch die entsprechenden Zahlen genannt: Der Umsatz der im Verband zusammengeschlossenen Matratzenhersteller, die etwa 70% des deutschen Marktvolumens abdecken, lag im 1. Halbjahr -5 %, der Absatz -16 % unter Vorjahr. Der Ausblick auf die zweite Jahreshälfte deutet eine leichte Entspannung bei Umsatz und Absatz an. In der kumulierten Betrachtung (1.-3. Quartal) liegt der Umsatz um -3 %, der Absatz um -12 % unter dem Vorjahr. 

Bei den Heimtextilien ist der Umsatz ebenfalls rückläufig, im 3. Quartal jedoch keine Entspannung sichtbar. Hier bleibt der Gesamtumsatz des 1. Halbjahres -4 % hinter dem Vorjahr zurück. Größter Verlierer sind die Möbel- und Dekostoffe sowie Gardinen mit einem Umsatzrückgang von -15 %. Der größte Bereich Bettwaren verzeichnet mit -5 % ein vergleichsweise geringes Minus, der ebenfalls große Bereich Spalte Textile Bodenbeläge liegt beim Umsatz nahezu auf Vorjahresniveau (+0,1 %), die Nachfrage hat um -9 % abgenommen. Positiv ist, dass zumindest das Objektgeschäft langsam wieder anzieht. 

Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Heimtex-Verbandes wurde der Vorstand in bekannter Konstellation bestätigt. Geschäftsführer Martin Auerbach beleuchtete die Verbandsarbeit der letzten zwei Jahre, die aktuelle wirtschaftliche Lage sowie die kommenden Themen und Herausforderungen. Laut der aktuellen Mitgliederbefragung von Heimtex und Matratzenverband stellt die geringe Nachfrage die größte Herausforderung für die Mitgliedsunternehmen dar, gefolgt von Arbeitskräftemangel und Bürokratie/Vorschriften. Gefordert wird an oberster Stelle der Bürokratieabbau und eine Reform der Energiepolitik, die nicht nur auf die Industrie ausgerichtet ist, sondern den Mittelstand stärkt. Ebenfalls werden Konjunkturprogramme für KMU gefordert. Primäres Ziel ist dabei, der deutschen Wirtschaft Perspektiven zu eröffnen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken, damit weiterhin in hoher Qualität und zu wettbewerbsfähigen Konditionen in Deutschland produziert werden kann, um Verbrauchern eine Alternative zu asiatischen Produkten zu bieten.


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