Himolla-Gründer Carl Hierl verstorben

Am vergangenen Freitag, 12. Dezember, ist Carl Hierl, Firmengründer des Polstermöbelspezialisten Himolla, Taufkrichen im Alter von 92 Jahren gestorben.

Carl Hierl gründete 1948 mit seiner Frau Maria, seiner Mutter und seiner Schwester Franziska Keilhacker aus der Sattlerei seines Vaters die Polstermöbel-Firma Carl Hierl GmbH. Hierl, vorher im Sattler- und Autolackierer-Geschäft, begann mit 214 Mitarbeitern die Polstermöbelproduktion. 1955 waren es bereits 1.000 Mitarbeiter. Die Initialzündung für den folgenden Erfolg fand ebenfalls 1955 statt: Erstmals nahm die Hierl GmbH an der Kölner Möbelmesse teil und stellte dort das frisch erworbene Lizenzprodukt, den berühmten Fernsehsessel „Cumulus“ vor. 1956 war dann die 25-Millionen-Umsatzgrenze erreicht und täglich wurden bis zu 2.000 Polstermöbel gefertigt und umgehend durch Lastzüge verschickt. 500 verschiedene Stoffe sicherten die Modellvielfalt. 1957 firmierte die Hierl GmbH in Himolla um und Himolla wurde zum Sammelbegriff für die werblichen Aussagen von Hierl: himmlisch, mollig, angenehm.

Trotz des enormen Umsatzzuwachses kostete die Entwicklung des berühmten Himolla-Schalensessels den Eigentümer Hierl das Unternehmen. Der Grund: Himollas Einstieg in die Massenproduktion fand auf der Basis einer Fehlkalkulation statt, was das Unternehmen bei einem Ausstoß von rund 4.000 Sesseln pro Tag bei einer Belegschaftgröße von 3.000 Mitarbeitern in kürzester Zeit an die Grenze des Ruins trieb. 1966 wurde Carl Hierl von den Gläubigern gezwungen einen Teil seiner Anteile zu veräußern und jedwede aktive Geschäftstätigkeit zu unterlassen und verließ die aktive Geschäftsbühne. Himolla wurde weitergeführt und ist noch heute der größte Arbeitgeber des Landkreises Erding.

Auf Grund seines Lebenswerks wurde Carl Hierl auch zum Ehrenbürger von Taufkirchen und zum Ehrenmitglied des TSV Taufkirchen 1893 benannt.

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