17. Pure Talents Contest
Das sind die Preisträger

Die Preisträger des 17. Pure Talents Contest wurden auf der internationalen Einrichtungsmesse imm cologne bekanntgegeben. Im Rahmen der Preisverleihung auf dem Veranstaltungsforum The Stage (Halle 3.1) wurden durch die Jury und Matthias Pollmann, Geschäftsbereichsleiter Messemanagement bei der Koelnmesse, insgesamt drei Preise, zwei Special Mentions und der erstmals ausgelobte Audience Prize vergeben. 

Die Preisträger wurden aus den 20 nominierten Entwürfen ausgewählt, die in der Sonderausstellung des Pure Talents Contest auf in Halle 3.1 zu sehen sind. Einen Tag vor Beginn der Messe konnten die Designer der Jury ihre Entwürfe live präsentieren. Viele der ausgewählten Nominees legten dieses Mal den Fokus auf Nachhaltigkeitskonzepte, indem sie durch Materialwahl und -behandlung, Transportierbarkeit oder die Bewusstmachung unseres Umgangs mit Ressourcen auf das Thema aufmerksam machen. Aber auch Mobilität und Flexibilität der Einrichtung beschäftigte die Nachwuchsdesigner. 

Einfach und genial: Klapptisch, Staubsauger und eine Leuchte mit mechanischem Timer 

Den ersten Preis vergab die Jury an Marie Kurstjens und Iva Coskun (Deutschland) für ihren zusammenklappbaren und universell einsetzbaren Tisch Levi. Auf den ersten Blick wirkt Levi wie ein normaler, simpler Tisch mit einer Holzplatte auf einem Metallgestell. Doch durch ein gelenkartiges Scharnier kann das Gestell in allen möglichen Winkeln aufgestellt und arretiert werden, um Platten verschiedener Formate aufzunehmen – vom Esstisch-Quadrat bis zum Arbeitsplatz-gerechten Rechteck. Levi steht laut Jury für eine Tendenz zu transportoptimierten Flat Pack-Produkten, die bei den Wettbewerbsbeiträgen auffällt. Viele Produkte kommen auch gezielt dem Bedarf nach flexiblem Einsatz im täglichen Gebrauch wie auch bei Umzügen entgegen. „Der Tisch wirkt so einfach und selbstverständlich, als gäbe es ihn schon seit Jahren. Dabei ist es ein neues Produkt. Das an sich ist schon eine ästhetische Qualität“, kommentiert Johannes Hünig die Entscheidung der Jury. 

Der zweite Preis geht an Omit – einen nicht-elektrischen, handbetriebenen Staubsauger, entworfen von Hiroyuki Morita (Japan). Anwendungen wie etwa Kühlschränke oder Staubsauger sind eng mit der Einrichtung verbunden. Omit zeigt, dass auch Anwendungen ohne smarte Technik und Energie machbar sind. Philippe Malouin: „Omit ist ein sehr intelligenter Entwurf; mit der innen liegenden Mechanik und der Gestaltung des Gehäuses verkörpert die Designerin für mich die ideale Mischung aus Erfinder und Designer.“ „Omit ist auch ein Zeichen gegen die um sich greifende Elektrifizierung einfachster Handgriffe – wie beispielsweise einer elektrischen Pfeffermühle“, findet Sebastian Herkner, und Suvi Saloniemi betont: „Er ist einfach gut gestaltet, sodass er für eine spontane Nutzung auch gut in einem offenen Regal liegen kann, ohne negativ aufzufallen.“ 

Auch der dritte Preis geht an ein Produkt, das Energie zum Thema macht – dieses Mal in Form von Licht. Die Leuchte Jojo, entworfen von Sofia Souidi (Deutschland), wird durch Ziehen an einer Schnur gestartet und mit der Zeit dunkler, bis sie gänzlich erlischt; durch die Veränderung des Lichts soll ein Zeitgefühl beim Nutzer erzeugt werden. „Jojo ist auf eine fast poetische Weise sehr intuitiv und bringt einen zum Lächeln“, ergänzt Johannes Hünig. 

Dieses Jahr vergab die Jury zudem gleich zweimal eine Special Mention: Zum einen an Aspirator von Qing Deng (China) – eine Art Sitzsack, der durch Schallwellen aufgeblasen wird, die durch Schreien in einen Trichter ausgelöst werden. „Aspirator erinnert in seiner Ästhetik an die 60er-Jahre, vom Konzept her aber an den Performance-Charakter mancher Designs aus den 90er-Jahren, von dem wir heute wieder mehr brauchen könnten“, urteilte die Jury. Die zweite besondere Erwähnung erhält According to the Grain, ein Sitzmöbel zur Würdigung der Materialität von Holz, entworfen von Sho Ota (Japan). Die härteren Äste des Holzes werden durch Sandstrahlen der weicheren Teile herausgearbeitet, wodurch trotz der herausragenden Ast-Rudimente eine insgesamt weiche Oberfläche entsteht. „Der Entwurf hebt etwas hervor, was wir sonst als angeblichen Materialfehler verstecken. Und obwohl es unbequem aussieht, sitzt man auf Bank und Hocker erstaunlich komfortabel“, ist sich die Jury einig. Suvi Saloniemi: „Es ist ein Möbel, das uns denken und fühlen macht und uns anhält, uns unsere Beziehung zu den Objekten bewusst zu machen, die wir nutzen.“


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