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Nachhaltigkeit im Handel: stationär schlägt online

Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt stetig an Bedeutung. Immer mehr Konsumenten beschäftigen sich – auch aufgrund zahlreicher öffentlicher Skandale – stärker als bisher mit der Herkunft und Verarbeitung der angebotenen Produkte. Konsumenten achten auch online zunehmend auf die unternehmerische Gesellschaftsverantwortung (CSR) von Firmen. Das zumindest ergaben die aktuellen Auswertungen des HANDELSkix und des ECC-Konjunkturindex in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit. Dabei hat der stationäre Handel einen Vorsprung: Während bereits knapp jeder dritte stationäre Händler Anpassungen im Sortiment vorgenommen hat, ist bei den Online-Händlern erst jeder Fünfte aktiv geworden. Dabei gab rund die Hälfte der teilnehmenden Online-Shopper an, dass ihnen bei der Auswahl eines Online-Shops nachhaltige Produkte bzw. Produktions- und Arbeitsbedingungen wichtig seien. Für die Mehrheit der Händler spielt Nachhaltigkeit jedoch immer noch eine untergeordnete Rolle. Viele Verbraucher finden es laut IFH schwierig nachzuvollziehen, ob die angebotenen Produkte auch wirklich nachhaltig produziert wurden. „Das zögerliche Verhalten der Händler ist in gewisser Weise verständlich. Die konsequente Umsetzung von Nachhaltigkeit ist sehr komplex. Ab dem Moment der expliziten Kommunikation machen sich Händler auch überprüfbar, daher ist eine absolut umfassende Strategie gefordert“, so Bettina Seul, Nachhaltigkeitsexpertin des IFH Köln. Der HANDELSkix, der Index zur Stimmung im stationären Einzelhandel, fällt im März wieder schwächer aus als im Vormonat und erreicht nur 90,1 Indexpunkte. Knapp ein Viertel der befragten Händler ist mit der zwei Geschäftslage zufrieden, während knapp 37% eher negativ gestimmt sind. Die Geschäftserwartung der stationären Händler hingegen klettert weiterhin nach oben und erreicht 123,6 Punkte. Damit nähert sich der Wert für die erwartete Geschäftslage des HANDELSkix dem der Online-Händler an. Letztere, die in den vergangenen Monaten immer äußerst positiv in die Zukunft schauten, scheinen ihre Erwartungen langsam an die tatsächlichen Umsätze anzupassen. Der Indexwert des e-KIX (ECC-Konjunkturindex Online-Händler) für die Geschäftserwartung fällt um 6,4 Punkte auf 125,2 Punkte. Auch die aktuelle Geschäftslage (Indexwert = 98,4 Punkte) scheint keine Euphorie unter den Online-Händler auszulösen. Die Mehrheit (38,7%) beurteilt ihre aktuelle Geschäftslage neutral – lediglich knapp 30% urteilen eher oder sehr positiv.

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