imm cologne / Pure Talents Contest 2021
Das sind die Newcomer des Jahres!
Der Wettbewerb Pure Talents Contest der imm cologne und LivingKitchen für Nachwuchsdesigner bestätigt auch in Corona-Zeiten mit 862 Produkteinreichungen aus 59 Nationen sein internationales Renommee. Mit 240 involvierten Designhochschulen repräsentieren die Newcomer den Leistungsstand der weltweiten Kreativbranche im Bereich Produkt- und Interior Design. Interaktive Produkte, Nachhaltigkeitskonzepte, innovative Möbel und clevere Küchenideen sind starke Motive bei den diesjährigen Entwürfen, die dieses Jahr turnusmäßig auch wieder für eine LivingKitchen Selection eingereicht werden konnten.
Wie kann eine Low-Tech-Klimaanlage funktionieren und zum Deko-Objekt werden? Welche zusätzlichen Funktionen kann eine Buchstütze erfüllen? Wie lässt sich die Stimmung im Interior Design durch Licht und Bewegung verändern? Und warum ist noch niemand auf die Idee gekommen, dass sich heiße Snacks auch in cool designten, ultraflexiblen Street Food-Wagen verkaufen lassen? Junge Designer machen sich Gedanken über Nachhaltigkeit, Interaktivität und Ideen für den Wohn- und Küchenbereich – das ist das positive Resümee der 18. Ausgabe des Pure Talents Contest.
Pure Talents Contest unter veränderten Pandemie-Bedingungen
Die Coronavirus-Pandemie hat auch den Pure Talents Contest vor neue Herausforderungen gestellt, denen sich die Veranstalter mit Hilfe aller Beteiligten aber gerne stellen wollten, um die Kreativwirtschaft beim Neustart mit uneingeschränktem Engagement zu unterstützen. Gerade unter den erschwerten Bedingungen des aktuellen Wettbewerbs ist die Internationalität den Veranstaltern ein besonderes Anliegen. „Wir mussten die Teilnahmebedingungen im Laufe des Jahres Corona-bedingt kontinuierlich der Pandemie-Situation anpassen. Darum sind wir umso glücklicher über den überraschend positiven Anmeldestand. Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber den jungen Kreativen bewusst und halten auch in diesem schwierigen Jahr an dem Wettbewerb fest, obwohl wir die imm cologne 2021 zwischenzeitlich absagen mussten“, unterstreicht Claire Steinbrück, Direktorin der imm cologne, die Bedeutung des Wettbewerbs für die Kreativwirtschaft.
Normalerweise werden die 20 – bzw. im LivingKitchen-Jahr 26 – nominierten Entwürfe als Prototypen während der imm cologne und LivingKitchen in einer aufwändigen Ausstellung präsentiert und von den Designern persönlich vorgestellt. Mit der Absage der Präsenzveranstaltung entfällt nun auch diese Sonderausstellung des Pure Talents Contest. „Der direkte Austausch der Teilnehmer untereinander sowie mit den Besuchern und Ausstellern der imm cologne entfällt zwar; wir sind uns aber sicher, dass die Öffentlichkeit und die Branche die jungen Talente wahrnehmen und fördern werden. Wir setzen mit dem Pure Talents Contest einen Spot auf die Newcomer.“
Jurysitzung im Oktober im Messehochhaus der Koelnmesse
Im Oktober kam die hochkarätig besetzte Jury des Pure Talents Contest in Köln zusammen, um die insgesamt 862 Produkteinreichungen aus 59 Nationen zu sichten. In diesem Jahr gehören zur Jury die Designerin Eva Marguerre (Studio Besau-Marguerre) aus Hamburg, Jennifer Reaves, die Geschäftsführerin der internationalen Designmesse blickfang, der Designer Sebastian Herkner aus Offenbach und Norbert Ruf, Creative Director und Geschäftsführer Thonet GmbH.
Der von der Koelnmesse ausgelobte und organisierte Wettbewerb richtet sich speziell an Gestalter, die sich noch im Studium befinden oder ihre Ausbildung gerade erst beendet haben. Er gehört zu den renommiertesten internationalen Wettbewerben für junges Design, was durch die Anzahl und Internationalität der Produkteinreichungen aktuell wieder bestätigt wird. Die jungen Designer kommen diesmal aus 59 Ländern und repräsentieren insgesamt 240 Design-Hochschulen. Mit einem 48%igen Anteil männlicher Bewerber kann auch die Gender-Verteilung als ausgewogen gelten.
Pure Talents Contest ist Plattform für Start ins Berufsleben
Die 26 nominierten Entwürfe repräsentieren die Produktbereiche Möbel, Bodenbeläge, Tapeten und Textilien, Leuchten, Smart Home, Wohnaccessoires und Küche. Die Jury zeigte sich von den vielen internationalen Einreichungen und der Kreativität beeindruckt und wies im gleichen Atemzug auf die derzeit nochmals erschwerten Startbedingungen für junge Designer nach der Ausbildung hin. „Für die junge Generation ist das A und O, gesehen zu werden und ihr Netzwerk auszubauen. Zu diesem Zeitpunkt der Karriere haben junge Designer noch nichts vorzuweisen“, so Jury-Mitglied Jennifer Reaves. „Das könnte jetzt eine verlorene Generation von Designern sein, weil aktuell keine Möglichkeit besteht, dass junge Designer auf Produzenten treffen. Die meisten Unternehmen gehen zudem auf Nummer sicher und engagieren etablierte Designer und setzen nicht auf junge Talente. Deswegen ist es wichtig, dass die imm cologne diesen Wettbewerb auch in Corona-Zeiten durchführt“, ordnet Jury-Mitglied Sebastian Herkner die aktuelle Lage für junge Designer ein.
Zukunftweisende Produktkonzepte von jungen Kreativen
Die Bandbreite an Funktionen, Konstruktionen und Materialien sowie an unterschiedlichen Herangehensweisen bei den ausgewählten Entwürfen ist erstaunlich groß: Von Textildesign über Latex bis zum Stahlrohr, von simpler Magnetverbindung über ausgefeilte Beschlagtechnik bis zu interaktiven Steuerungen reichen die Ideen für Produkte, die unseren Alltag begleiten. Immer häufiger geht es dabei um das Verhältnis und die Interaktion zwischen Möbel und Nutzer.
Die aus zwei leicht über Leuchtenfassungen klippbaren Hälften der Lampenschirmserie Twin von Albane Hundevad ermöglichen es, die Lichtstimmung schnell und einfach an die jeweilige Nutzung anzupassen. Und auch die als Buchstütze konzipierte Lampe Elina, entworfen von Dirk Vosding, offenbart erst auf den zweiten Blick ihren eigentlichen Zweck: Sie kann als Tischleuchte oder im Regal als Leselicht genutzt werden. „Der Bereich Leuchten war dieses Jahr sehr stark. Wir haben viele innovative und sinnliche Licht-Lösungen gesehen“, beschreibt die Designerin Eva Marguerre eine wichtige Entwicklung im jungen Design.
Und auch Norbert Ruf, Creative Director und Geschäftsführer Thonet GmbH, zeigt sich zufrieden: „In diesem Jahr gab es neben sehr konzeptionellen und künstlerischen Ansätzen auch viele bereits weitergedachte und konkretisierte Entwürfe. Das heißt nicht, dass uns die Entwürfe nicht überrascht haben – im Gegenteil: Wir haben hier sehr viele Kreatives und Interessantes gesehen.“ So waren unter den 26 nominierten Produkten auch wieder einige Stühle zu finden, wie etwa der Olivia Chair vom finnischen Designer Tatu Laakso. Seine Untersuchungen der Ausgewogenheit zwischen Leichtigkeit, Stabilität und Ergonomie beim Werkstoff Formsperrholz führten zu einer leichten und dennoch stabilen Struktur ohne Kompromisse in Sachen Ergonomie. Elie Fazels Idee für den im öffentlichen Raum multifunktional nutzbaren, aus Aluminium gefertigten TLV’s Chair holte sich der Designer, der an der an der ECAL/Ecole cantonal d’art de Lausanne (CH) seinen Abschluss machte, in Tel Aviv: Im belebten Zentrum benutzen die Bewohner die öffentlichen Räume, als wären sie ihr Wohnzimmer.
Vier Auszeichnungen für die besten Produkte
Für die LivingKitchen Selection des Pure Talents Contest wurden sechs Produkte aus den Bereichen Küchenaccessoires, Küchengeräte und Küchenkonzepte nominiert. Zusammen mit dem Preis für die LivingKitchen Selection kann die Jury für den Pure Talents Contest insgesamt vier Auszeichnungen für die besten Wettbewerbsbeiträge vergeben. Die Preisträger werden im Februar bekanntgegeben.