Inter Link
Brasilien-Produktion als Standortvorteil

Während sich der deutsche Möbel-Import in den vergangenen Jahren in Richtung Osten verlagert hat, galt Inter Link mit seiner eigenen Produktion in Brasilien lange Zeit als Exot. Seit 2002, demnach jetzt schon 20 Jahre, ist die deutsch-französisch-brasilianische Unternehmensgruppe mit einem Werk im Süden des südamerikanischen Flächenstaates vertreten. Die aktuell so oft zitierte Zeitenwende betrifft auch die Einrichtungsbranche und führt dazu, dass Made in Brasil für den europäischen Markt nun ins Rampenlicht rückt – aus politischen, preislichen und klimasensiblen Motiven.

„Politische Faktoren gewinnen im Sourcing an Relevanz. Ausgelöst durch den Russland-Schock wird zukünftig genauer hingeschaut werden, in welchen Ländern mit welchen politischen Systemen Waren eingekauft werden – allein schon aus Compliance-Gründen“, erklärt Martin Link, CEO der Link Unternehmensgruppe.

Auch auf eine andere europäische Herausforderung gibt es Antworten in Brasilien: Der Holz-Engpass. Denn Deutschland braucht viel Holz, wie auch eine aktuelle Stude des WWF belegt („Alles aus Holz?, WWF Juli 2022). Pro Kopf wird demnach hierzulande mehr als doppelt so viel Holz verbraucht wie im weltweiten Durchschnitt. Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten des Rohstoffes – vor allem auch als Brennmaterial zum Heizen ­– lassen den Bedarf und die Preise immer weiter steigen.

Laut dem Statistischen Bundesamt lag der Preis für Rohholzprodukte in Deutschland im April um mehr als ein Drittel über dem Preis vor zwölf Monaten. Bei Spanplatten sind die Preissteigerungen bekanntermaßen noch höher und haben sich in der Spitze verdreifacht, weil für deren Produktion viel Energie benötigt wird – ein Problem, das in den kommenden Monaten aufgrund der anhaltenden Auseinandersetzungen mit Russland sehr wahrscheinlich noch größer wird.

In Brasilien bietet die dort heimische Kiefer (Pinus teada)  eine im Vergleich mit der hiesigen Eiche schnell wachsende, nachhaltige Alternative – als Massivholz für die Möbel-Produktion. Die Weihrauch-Kiefer ist nicht gefährdet, ein wirtschaftlich wichtiger Lieferant von Harz und Holz, sie ist frei von Schadstoffen und lässt sich vielseitig verarbeiten.

„Der europäische Markt ist bestrebt, ökologische Lösungen zu etablieren und recycelte Materialien sowie nachhaltige natürliche Rohstoffe wie Holz, Naturfarben und Leder zu verwenden, die in Brasilien bereits weit verbreitet sind“, erklärt Irineu Munhoz von Abimóvel, dem brasilianischen Verband der Möbelhersteller.

Von dem direkten Zugang zum brasilianischen Holzangebot profitiert Inter Link mit seiner eigenen Produktion in São Bento do Sul, in der mehr als 110 Mitarbeiter:innen beschäftigt sind. Die im südlichen Brasilien gelegene Stadt genießt in Fachkreisen wegen ihrer Stellung im Bereich der holzverarbeitenden Industrie internationales Renommee.

Bisher gingen die größten Teile der brasilianischen Möbelproduktion in den heimischen Markt und in die USA, nun werden Móveis do Brasil auch in Europa preislich immer attraktiver. Viele Produkte aus dem Werk Inter Link do Brasil sind außerdem mit den Gütesiegeln „GS TÜV“, „TÜV Rheinland“ und „LGA geprüft“ ausgezeichnet. Da die Möbel am Firmensitz an der deutsch-französischen Grenze auf Lager genommen werden, sind die Lieferzeiten an die Lager der Handelspartner oder per Dropshipping an die Endkunden extrem kurz. Der aufwendige Lieferweg von Brasilien nach Europa bleibt aber natürlich.


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