Kölnmesse / VDM / BVDM
„Ich habe eine Riesen-Vorfreude auf die imm cologne!“

Messe-Update
Der frisch gewählte VDM-Präsident Leo Lübke (Cor) freut sich auf die imm cologne, die am Sonntag startet. Foto: Schwarze

Kurz vor dem Start der imm cologne am Sonntag gaben die Koelnmesse sowie die der Industrieverband VDM und der Handelsverband BVDM einen Überblick über das anstehende Branchen-Event und die aktuelle Lage in der Möbel-Industrie und -Handel. Dabei brachte der jüngst neu gewählte VDM-Präsident Leo Lübke (Cor) die Stimmung des Abends auf den Punkt: "Ich habe eine Riesen-Vorfreude auf die imm cologne, ich bin richtig ausgehungert nach den letzten Jahren. Es wird Zeit, dass es wieder los geht!" Für sein Unternehmen Cor, ebenso wie für viele andere Möbelhersteller aus dem Hochwert-Segment, sei die imm zudem eine wichtige Ordermesse und ein ebenso wichtiger Treffpunkt, um sich mit den Händlern, Designern oder Lieferanten auszutauschen.

Aussagen, die Koelnmesse-Geschäftsführer Oliver Frese sichtlich freuten, der zudem betonte, wie froh er sei, dass die imm cologne im 100. Jubiläumsjahr der Koelnmesse wieder zurück an ihrem angestammten Termin sei – als letzte der großen Messen in Köln. "Wir freuen uns auf eine starke imm!" so Frese mit Blick auf die 750 Aussteller (davon 640 aus dem Ausland). Und obwohl man natürlich noch nicht wieder da sei, wo man vor Corona stand – in diesem Jahr wird etwa die Hälfte der Netto-Fläche von 2020 belegt sein – so sei man doch auf einem guten Weg. "Man kann die Veranstaltung noch nicht mit der Vor-Corona-Zeit vergleichen", erläuterte Frese, man müsse hier erst noch den Weg gehen, den andere Messen in Köln schon gegangen seien, die bereits 2022 und 2023 wieder an ihren angestammten Terminen stattgefunden haben: "Wir sind noch nicht wieder am Ziel, aber wir sind auf dem richtigen Weg."

Die Möbelbranche kann Impulse, wie sie von einer erfolgreichen Messe ausgehen, gut gebrauchen, das zeigte auch der Überblick über die aktuellen Wirtschaftszahlen aus der Branche, den VDM-Geschäftsführer Jan Kurth und BVDM-Präsident Markus Meyer sowie BVDM-Geschäftsführer Christian Haeser gaben. So geht Jan Kurth davon aus, dass sich das schwierige Marktumfeld für die Möbelbranche erst im zweiten Halbjahr 2024 erholen werde, weswegen der VDM für das laufende Jahr eher mit einer Seitwärtsbewegung rechne, nachdem der wertmäßige Auftragseingang der Wohnmöbelindustrie von Januar bis November 2023 bei -10,7 Prozent gelegen habe (Polstermöbel -6,5 Prozent, Küchen - 2,8 Prozent). Im vergangenen Quartal hätten rund 40 Prozent der vom VDM befragten Hersteller Kurzarbeit genutzt, für das erste Quartal 2024 planten dies bereits 57 Prozent.

Markus Meyer bestätigte diesen Gesamteindruck aus Sicht des Handels. Auch wenn aktuell noch keine validen Zahlen für das Gesamtjahr vorlägen, so würde sich der Umsatz der Möbelhändler wahrscheinlich zwischen -5 und -8 Prozent einpendeln. Verantwortlich für die Lage machte Meyer auch die Politik: "Die Menschen geben ihr Geld nur aus, wenn sie damit rechnen, dass auch wieder welches reinkommt. Die Menschen haben aber das Vertrauen zur Politik verloren und das führt eben zu der aktuellen Kaufzurückhaltung." BVDM-Geschäftsführer Christian Haeser forderte dementsprechend, dass die Rahmen-Indikatoren verbessert werden müssten: Niedrige Arbeitslosigkeit, Zinssenkungen, um die Baukonjunktur anzuschieben, und sinkende Preise beim Hausbau würden auch in der Möbelbranche zu besseren Umsätzen führen.


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