Kare contra Ikea
„Schraubst Du noch oder wohnst Du schon?“

Seit letztem Wochenende sorgt das Münchner Möbelhaus Kare mit einer 4-seitigen Werbung in der Münchner „Abendzeitung“ und einem Funkspot bei Lokalsendern für Wirbel: Unter dem Slogan „Schraubst Du noch oder wohnst Du schon“ nimmt das Unternehmen dort den neuen Ikea-Slogan „Wohnst Du noch oder lebst Du schon?“ auf die Schippe.

So findet sich in der „Abendzeitung“ u.a. eine Anzeige, in der unter dem Slogan „Schraubst Du noch oder wohnst Du schon“ ein Rattan-Sessel „Råttan“, dem Ikea-Klassiker täuschend ähnlich, zu sehen ist, rechts daneben ein durchgestrichener Inbus-Schlüssel, darunter, Gelb-Blau und in gleicher Typographie, das mit „Kare“ verfremdete Ikea-Logo.

Auf den vier Seiten wurden Kare-Landhaus- und Gartenmöbel wie Sofa „Big-bän“, Sonnenliege „Däk Chär“ oder der Ausziehtisch „Anstäckplatten“ beworben. Die letzte Seite schließt mit einem Foto des Autobahn-Ausfahrt-Schilds Eching, der Zufahrt zu Ikea: „Fährst Du noch oder stehst Du schon?“

Entwickelt von der Agentur Saint Elmos, verstand sich die Kare-Kampagne als frische, freche Abwechslung in der Werbewelt, die vielen Kunden gute Laune machen sollte. Dazu Kare Inhaber Peter Schönhofen gegenüber der „Abendzeitung“: „Wir wollten mal wieder etwas lustiges machen – also haben wir die Ikea-Werbung persifliert.“

Ikea sieht dies jedoch etwas anders – dazu Ikea-Deutschland-Pressesprecherin Sabine Nold gegenüber MÖBELMARKT online: „Wir sind ja bekanntermaßen ein Unternehmen, dem Humor nicht gerade fremd ist. Aber wenn es um unser Logo und unseren Slogan geht, die ja auch wettbewerbsrechtlich geschützt sind, dann geht das entschieden zu weit – zumal Kare als unbekanntes Unternehmen sich an unseren Bekanntheitsgrad anhängt. Offensichtlich hat Kare nicht genug eigene Ideen.“

Die Reaktion von Ikea: Eine Abmahnung verbunden mit einer Unterlassungserklärung – frei nach dem Motto: „Lachst Du noch oder zahlst Du schon?“

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