König + Neurath
Trauer um Egon König

Der langjährige Unternehmensinhaber und Aufsichtsratsvorsitzender der König + Neurath AG, Egon König (Foto), ist nach schwerer Krankheit am 15. Mai 2019, wenige Tage nach seinem 86. Geburtstag, verstorben. Egon König hat das Unternehmen über 72 Jahre mit viel Leidenschaft, Mut und unternehmerischem Weitblick zu einem der führenden Büroeinrichtungsunternehmen in Deutschland und Europa entwickelt und damit die Büromöbelbranche maßgeblich mitgeprägt.

„Mit ihm verliert König + Neurath einen wunderbaren Menschen, der ein besonderes, nahes Verhältnis zu seinen Mitarbeitern, Fachhandelspartnern, Kunden und Lieferanten hatte und sich seiner sozialen Verantwortung stets bewusst war. Trotz der schweren Krankheit hat er bis letzte Woche das Unternehmen aktiv begleitet und in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender zukunftsorientierte Impulse gegeben. Seinem strategischen Weitblick und Innovationsdrang folgend, hat Herr König letzten Monat noch das Konzept des Neubaus eines Hochregallagers am Standort Karben mitentwickelt und damit Investitionen in Millionenhöhe vorangetrieben“, heißt es im Nachruf des Unternehmens.

Egon König war schon als Lehrling im Jahr 1947 in das Unternehmen seines Vaters eingetreten. Mit nur 26 Jahren wurde er Teilhaber, seit 1978 war er Alleininhaber. Egon König befasste sich früh mit dem Thema der rationellen Fertigung. Durch immer neue Produktinnovationen und Investitionen gelang es ihm stets, dem Markt einen Schritt voraus zu sein – in der Herstellung wie im Produktangebot. Im Markt hochwertiger Büromöbel galt es 1978 als kleine Sensation, dass Egon König den Produktionsprozess von der auftragsbezogenen Herstellung komplett auf eine Serien- bzw. Massenfertigung umstellte und sich damit deutlich vom Wettbewerb abgrenzte. Der Aufbau neuer Geschäftsfelder waren weitere Schritte zur kontinuierlichen Steigerung der Marktanteile. So wurde 1986 die Sitzmöbelfertigung integriert und das Leistungsportfolio in den folgenden Jahren um Raumsysteme und Stahlmöbel erweitert. Bei der Umwandlung zur Aktiengesellschaft 1996 übernahm er den Vorstandsvorsitz.

Im Jahr 2007 hat er das operative Geschäft in die Hände eines familienexternen Vorstands gegeben und hat die Position des Aufsichtsratsvorsitzenden übernommen. Seine Vorstellungen zu der weiteren Entwicklung des Unternehmens waren stets sehr konkret. In den letzten Jahren hat Egon König die Weichen für die nachhaltige Ausrichtung der König + Neurath AG als Familienunternehmen gestellt. Die Aktien der AG hält zu 100% eine Familienholding, an der seine vier Enkel in dritter Generation beteiligt sind. Drei der vier Enkel sind heute in der König + Neurath AG in verschiedenen Positionen tätig. Sein langjähriger Weggefährte Otmar Stein begleitet das Unternehmen seit 2005 im Aufsichtsrat. Das Familienunternehmen konnte in den letzten Jahren seine Position am deutschen und europäischen Markt erfolgreich weiter ausbauen und den Umsatz auf 176 Mio. Euro in 2018 steigern. Mit einer Eigenkapitalquote von rund 60% und einer robusten Bilanz- und Finanzstruktur ist das Unternehmen für die weitere positive Entwicklung nachhaltig aufgestellt.

Egon König galt als Unternehmer „durch und durch“. Trotz oder gerade wegen der Erfahrung vieler Höhen und Tiefen in seinem privaten sowie beruflichen Leben blieb er bodenständig und seiner Heimat, der Wetterau, verbunden. Mit seinem ausgeprägten Gespür für Marktentwicklungen, seiner Beharrlichkeit und Affinität zu technologischen Neuerungen war Egon König ein Ausnahmeunternehmer, dem es auch gelang in kritischen Situationen humorvoll zu reagieren. Einerseits war er ein Mann mit Ecken und Kanten, andererseits auch ein sehr herzlicher Mensch und stets verlässlicher Partner. Die meisten seiner über 1.000 Mitarbeiter kannte er namentlich. Sätze wie „Unternehmer kommt von unternehmen und nicht von unterlassen“ prägten sein alltägliches Handeln. So war er mit seinem menschlichen Geschick und Pragmatismus auch ein hochgeschätzter Verhandlungsführer bei Tarifverhandlungen. Innerhalb der Branche war er langjährig im Vorstand des heutigen Industrieverband Büro- und Arbeitswelt e.V. (IBA) tätig und hat maßgeblich die Verbandsarbeit mitgeprägt. Ebenso hat er sich im Verband Holz + Kunststoff Hessen-Thüringen langjährig auf Vorstandsebene engagiert.

Im Sinne von Herrn König und seiner Familie findet die öffentliche Trauerfeier ausschließlich in dem Ausstellungszentrum von König + Neurath, Industriestraße 1, 61184 Karben, am 24. Mai 2019 um 13.00 Uhr statt. Es war sein Wunsch, ihm die letzte Ehre in seiner Wirkungsstätte zu erweisen.


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