Konjunktur
Exportgeschäft erneut ausgeweitet

Bis Ende des 3. Quartals 2019 stiegen die Exporte der deutschen Möbelindustrie um rund 2% zum Vorjahreszeitraum. Dies zeigen die vom Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) und den Verbänden der Holz- und Möbelindustrie Nordrhein-Westfalen (VHK Herford) veröffentlichten statistischen Erhebungen.
Exportland Nummer 1 bleibt Frankreich mit einem Anteil aller Möbelausfuhren in Höhe von 14,4%. Die Ausfuhren stiegen in dieses Nachbarland von 1,446 auf 1,22 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Aber auch die Exporte in die Schweiz legten kräftig auf aktuell 871 Mio. Euro zu, womit die Eidgenossen einen Marktanteil an Möbelausfuhren aus Deutschland in Höhe von 10,3% halten.
Die Plätze drei bis fünf der Exportstatistik haben Österreich (787 Mio. Euro), die Niederlande (685 Mio. Euro) und Großbritannien (516 Mio. Euro) inne. Nach allen drei Ländern gingen die Ausfuhren leicht zurück, wobei die Ungewissheit um den Brexit laut VDM und VHK Herford den mit -3,6% doch spürbaren Exportrückgang ins Vereinigte Königreich maßgeblich erklärt.
Positiv auffällig sind Belgien mit einer Zuwachsrate i. H. v. +14,2% (474 Mio. Euro) sowie die Vereinigten Staaten sogar mit +15,4% (445 Mio. Euro). „Auch wenn Export von deutschen Möbeln nach wie vor in erster Linie in das benachbarte Ausland und die Europäische Union gerichtet ist, gewinnen neue Märkte zunehmend an Bedeutung“, resümiert auch Jan Kurth, Geschäftsführer des Bundesverbandes VDM und der Herforder Möbelverbände.

Außenhandelsbilanz um über 10% verbessert

Dem Export in Höhe von 8,456 Mrd. Euro stehen Einfuhren nach Deutschland in Höhe von 9,68 Mrd. Euro gegenüber. Bei einer Stagnation der Möbelimporte (+0,19%) konnte das Außenhandelssaldo um 10,7% auf jetzt 1,225 Mrd. Euro verringert werden.
Unbestrittener Möbelhauptlieferant bleibt Polen (2,557 Mrd. Euro), das seine Dominanz insgesamt um nochmals +1,2% ausbauen konnte. Auf etwa hälftigem Niveau rangieren die Importländer China (1,65 Mrd. Euro) und Tschechien (1,12 Mrd. Euro) auf Platz 2 und 3. Wichtige weitere Importländer für den deutschen Möbelmarkt sind Italien und Ungarn. sl

Gastanalyse zum ifo-Geschäftsklimaindex

Die neuesten Ergebnisse des ifoKonjunkturtests für Dezember zeigen – wie alle Ergebnisse vieler zurückliegender Monate – ein sehr differenziertes Bild. Aktuell: 28% der Testfirmen sprachen im Dezember von einer guten und 22 % von einer schlechten Geschäftslage. Das ergibt einen Firmensaldo von sechs Prozent, der geringfügig kleiner ausgefallen ist als in den Vormonaten Oktober und November. Damit hat sich im 4. Quartal 2019, dem Berichtsquartal, das Urteil der am Test teilnehmenden Unternehmen aus dem Möbelhandel gegenüber den beiden Vormonaten Oktober und November leicht verschlechtert. Das Gleiche gilt für die Geschäftserwartungen der Firmen auf Sicht von sechs Monaten. Per Saldo 18% der Firmen rechneten im Dezember mit einer Verschlechterung der Geschäftslage. Im ifo-Geschäftsklimaindex, der als bewährter Indikator für die konjunkturelle Situation und Entwicklung einer Branche gilt, findet das seinen deutlichen Niederschlag: Saisonbereinigt und geglättet ist er im Quartalsverlauf leicht zurückgegangen, von -3,8 Indexpunkten im Oktober und -4,5 Punkten im November auf aktuell -5,1 Punkte. Im Durchschnitt des 4. Quartals 2019 beträgt der Indexstand damit -4,5 Punkte gegenüber -2,5 Punkten im 3. Quartal 2019.
Die Umsatzentwicklung war im Vergleich mit dem entsprechenden Vorjahresmonat von Firma zu Firma teilweise sehr unterschiedlich. Saldiert man die Firmen mit Umsatzplus und die mit Umsatzminus, so hat sich dieser Firmensaldo im Quartalsverlauf allerdings geringfügig verbessert, er lag im Dezember nur noch bei - 1%. Die Lagerbestände erwiesen sich im Urteil der Firmen unverändert teilweise als zu  groß – ein strukturelles Problem im Möbelhandel. Die Orderpolitik der Firmen für die nächsten drei Monaten ist teilweise unterschiedlich: 20% der  Testfirmen wollen mehr, 14% weniger einkaufen als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Was die Entwicklung der Verkaufspreise betrifft, sehen per Saldo 15% (Oktober), 19% (November) und 17% der Testfirmen im Dezember  steigende  Verkaufspreise.  In den kommenden drei Monaten wird sich der Preisanstieg nach Firmenmeinung allerdings beschleunigen. Walter Meyerhöfer


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