Konjunktur
Frühlingsgefühle mit kleinen Wolken

Nach einem verhaltenen Start ins neue Jahr standen die Zeichen zur  Mitte des ersten Quartals wieder kräftig auf Aufschwung, vermelden HDH/VDM auf Basis der Daten des Statistischen Bundesamts. Industrie und Handel verzeichneten im Februar Zuwächse um 10,2% bzw. 7,4%, passend zur Prognose der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute, die für 2016 mit weiterem Aufschwung rechnen.

Das dicke Plus der Hersteller gegenüber dem Vorjahresmonat führen HDH/VDM unter anderem den schaltjahrbedingten, zusätzlichen Arbeitstag zurück. Das spiegelt sich vor allem in den Erlösen im Ausland wider, die um gute 14,2% angstiegen sind, die Inlandsumsätze legten nach den amtlichen Zahlen um 8,5% zu. Im Februar 2015 war im Vergleich zum Februar 2014 insgesamt nur ein Plus von 2,1% zu verzeichnen. Die Auslandsumsätze hatten damals um 2,6% zugelegt, die Inlandsumsätze leicht um 1,9%. 

Einen richtig guten Februar durften die Küchenmöbler feiern: Hier lag die Zuwachsrate im Vergleich zu 2015 bei satten 16,5%. Es folgen Büro- und Ladenmöbel mit 11,1% und Wohnmöbel mit 7,6%. Lediglich im Untersegment Polstermöbel war ein leichtes Minus von -1,8% zu verzeichnen. 

Die guten Februarwerte gleichen den nur kleinen Januar-Zuwachs von 0,8% aus, auch HDH/VDM bewerten die Entwicklung der ersten beiden Monate als „recht ordentlich“, bei einem Plus  von 5,7% im Vergleich zum Vorjahr. Nur wenige Segmente lagen im Minus: Matratzen verloren 1,1%, bei Polstermöbeln waren es 2,9%. Um 2,8% aufwärts ging es – trotz schwachen Auslandsgeschäfts – für die Büromöbel, sonstige Möbel schafften ein Plus von 4,9% und Küchenmöbel konnten dank eines starken Auslandsgeschäfts um gute 8,5% zulegen.

Exportschlager Küche

Im Februar 2016 wurden 1,7% mehr Möbel ausgeführt als im Februar 2015. Von Januar bis Februar 2016 lag der Zuwachs bei 0,1%. Weniger exportiert wurden im Februar 2016 Büromöbel (-5,9%), Ladenmöbel (-4,2%), sonstige Sitzmöbel (-3,9%), sonstige Möbel (-2,7%) und Matratzen (-1,2%). Hinzugewinnen konnten Polstermöbel mit einem Plus von 0,7%, Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel mit einem Plus von 10,6% sowie Küchenmöbel, die um 22,6% zulegten.

Die Möbelimporte stiegen im Februar 2016 im Vergleich zum Vorjahresmonat leicht um 2,6%. Von Januar bis Februar 2016 stiegen die Importe nochmal minimal um 0,1%. Rückgänge verzeichneten im Februar 2016 die Matratzen mit -5,4 % und die Büromöbel mit -3,9%. Zugelegt haben im Februar die sonstigen Sitzmöbel mit 0,2%, die Küchenmöbel mit einem Prozent Plus, die sonstigen Möbel mit 4,5%, die Polstermöbel mit plus 4,9%, die Wohn-, Ess– und Schlafzimmermöbel mit 7,6% sowie Ladenmöbel mit 9,9%.

Wenig Veränderung zum Vorjahresmonat gibt‘s innerhalb der deutschen Fertigungsbetriebe zu verzeichnen. Mit 502 sind es einer mehr als 2015. Darin arbeiten 84.070 Beschäftigte, was einem Zuwachs um 0,8% entspricht.

Handel profitiert vom Aufschwung

Nach einem stagnativen Januar geht das Konjunkturbarometer auch für den Handel wieder kräftig nach oben, mit einem Plus von 7,4%, während im Februar 2015 im Vergleich zum Februar 2014 nur 4,2% gemessen wurden. Passend dazu die Prognose der Wirtschaftsinstiute: So soll das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 1,6% und im kommenden Jahr um 1,5% zulegen. Getragen werde der Aufschwung vom privaten Konsum, der wiederum vom anhaltenden Beschäftigungsaufbau, den spürbaren Steigerungen der Lohn– und Transfereinkommen und den Kaufkraftgewinnen infolge der gesunkenen Energiepreise profitiert. Dazu komme die expansiv ausgerichtete Finanzpolitik und die merkliche Ausweitung der Bauinvestitionen.

Machen Pessimisten das Rennen?

„Der Konsumoptimismus der deutschen Verbraucher verbesserte sich im April spürbar“, erklärt GfK-Experte Rolf Bürkl. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung wiesen Zuwächse auf. „Die Konsumenten gehen offenbar davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten wieder etwas an Schwung gewinnt.“

Nicht recht dazu passen mag, dass sich Erwartungen und Lage in der Industrie verschlechtern. So sank der Wert für die aktuelle Lage im Vergleich zum Vormonat leicht von 25 Punkten auf nunmehr 24 Punkte. Im April 2015 hatte dieser Wert bei deutlich schlechteren 12 Punkten gelegen. Bei den Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate zeigt sich die Möbelindustrie aber deutlich negativer als im Vormonat: Hier sank der Wert von 5 Punkten auf -9 Punkte. Im April 2015 lag der Wert bei besseren 7 Punkten: „Wie es aussieht, machen die Pessimisten mal wieder das Rennen“, mutmaßen HDH/VDM im monatlichen Newsletter. 

Passend dazu vermeldeten die Segmente in der Möbelindustrie im April 2016 leicht schlechtere Werte im Vergleich zum Vormonat. Das Klima bei Möbeln insgesamt sank gegenüber März 2016 von 15 Punkten auf nunmehr 7 Punkte. Für Küchenmöbel ging es von 23 auf 31 Punkte nach oben. Stärker verloren haben die Wohnmöbel, hier sanken die Werte von 13 auf -9 Punkte. Noch etwas schlechter sieht es im Vergleich dazu bei den Polstermöbeln aus: Hier sank der Wert von 10 Punkten im März 2016 auf nunmehr -16 Punkte. Vor einem Jahr hatte der Geschäftsklimawert über alle Segmente hinweg bei ebenfalls etwas schwächeren 9 Punkten gelegen. stw

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