Konjunktur
Guten Start bestätigt

Den Schwung aus dem geglückten Jahresstart (+4,3%) konnte die deutsche Möbelindustrie auch in den Februar mitnehmen und hat ein Plus von 3,4% gegenüber dem Vorjahresmonat erzielt, der allerdings wiederum mit einem Minus von 7,6% auch ein relativ schwacher Monat war.
Das größte Umsatzplus im Februar dieses Jahres erzielte nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes wie schon im Januar das Segment der Büro- und Ladenmöbel (+10,2%), dicht gefolgt von den Küchenmöbel-Herstellern, die im Februar um 10,0% über den Umsätzen aus dem Vergleichsmonat 2017 lagen.
Dabei haben sich hier die Auslandsumsätze (+13,5%) noch etwas besser entwickelt als die Umsätze im Inland (+7,8%).
Diese beiden Segmente sind auch die Hauptverantwortlichen für das Gesamtwachstum der deutschen Möbelindustrie im Februar. Denn während Polstermöbel noch ein kleines Plus in Höhe von 0,6% erwirtschaften konnten, sanken die Umsätze sowohl bei den Wohnmöbeln (-1,2%) als auch bei den Matratzen (-9,8%).
Da Matratzen bereits im Januar ein deutliches Minus zu verzeichnen hatten (-16,9%), liegt dieses Segment über die ersten beiden Monate 2018 gesehen um 13,3% unter den Umsätzen des Vorjahres. Auch im Segment der Polstermöbel sind die Umsätze bis Februar rückläufig (-2,4%). Alle anderen Segmente liegen im Plus, womit sich für die deutsche Möbelindustrie bislang ein Gesamtplus in Höhe von 3,9% ergibt.

Einfuhren wachsen stärker als Ausfuhren

Auch die Ausfuhren des deutschen Möbelaußenhandels liegen bis Februar im Plus (+3,3%). Küchenmöbel (+8,6%) und Sonstige Sitzmöbel (+6,7%) stechen auf Seiten der Exporte hervor. Polstermöbel (-1,3%), Matratzen (-9,8%) und besonders Ladenmöbel (-20,1%) wurden hingegen in den ersten zwei Monaten dieses Jahres weniger exportiert.
Ladenmöbel sind auch das Segment, in dem deutlich weniger Waren eingeführt wurden (-25,2%). Büromöbel verzeichneten bis Februar dagegen das größte Plus auf Seiten der Importe (+13,0%). Insgesamt liegen die Einfuhren in den ersten zwei Monaten um 4,2% über denen aus dem Vorjahreszeitraum, während die Ausfuhren des deutschen Möbelaußenhandels im gleichen Zeitraum bei +3,3% lagen. Im Einzelmonat Februar ging die Schere noch weiter auseinander, da hier die Einfuhren gegenüber dem Vergleichsmonat aus dem Vorjahr ein Plus von 4,5% verzeichneten und die Ausfuhren bei +1,8% lagen.

Möbelhandel in Österreich wächst

Traditionell einer der größten Abnehmer von Möbeln „made in Germany“ ist Österreich. Die Umsätze des österreichischen Möbelhandels sind im Februar nach Angaben des Marktforschungsinstituts KMU Forschung Austria nominal um 1,9% gestiegen. Damit hat sich die bereits im Januar beobachtete Geschäftsentwicklung fortgesetzt (+1,4%).
Im Februar haben insgesamt 30% der in der KMU-Erhebung erfassten Handelsunternehmen einen Umsatzrückgang gemeldet. Je 35% der Betriebe haben einen stabilen Umsatz bzw. einen Zuwachs erzielt.
Auch die Umsätze des deutschen Möbelhandels befinden sich bisher gegenüber dem Vorjahr insgesamt auf Wachstumskurs. Nach +3,6% im Januar, lag der Umsatz im Februar um +0,2% über den Umsätzen aus dem Vorjahresmonat.

GroKo fördert Hausbau

Für zusätzliche Impulse in der Bautätigkeit in Deutschland – und damit auch für neue Möbel und Einrichtungsgegenstände – könnte das von CDU/CSU und SPD beschlossene sogenannte Baukindergeld mit sich bringen, das rückwirkend zum 1. Januar 2018 gelten soll.
Schon im Sommer 2018 sollen Anträge auf das Baukindergeld über ein KfW-Förderprogramm gestellt werden können. Der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) begrüßt diese konkrete Terminierung: „Durch die konkreten Festlegungen beim Baukindergeld wird Planungssicherheit für die Baufamilien geschaffen“, so die beiden BDF-Geschäftsführer Achim Hannott und Georg Lange.
Das Baukindergeld richtet sich an junge Familien mit mittleren Einkommen, die nicht genügend Eigenkapital haben, um sich ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen zu können. Mit dem Fördergeld sollen die Familien über einen Zeitraum von zehn Jahren mit 1.200 Euro pro Kind und pro Jahr unterstützt werden. Dabei soll das Baukindergeld bis zu einem zu versteuernden Haushaltseinkommen von 75.000 Euro plus 15.000 Euro Freibetrag je Kind gewährt werden. Somit erhält eine Durchschnittsfamilie mit zwei Kindern innerhalb von zehn Jahren eine Fördersumme von 24.000 Euro.

Konjunkturerwartung sinkt

Einen Dämpfer hat dagegen die Konjunkturerwartung der deutschen Verbraucher hinnehmen müssen. Laut GfK-Konsumklima hat der Indikator Konjunkturerwartung im April 8,5 Zähler verloren und sinkt auf 37,4 Punkte. Die Einkommenserwartung hat nur vergleichsweise geringe Einbußen hinnehmen müssen und ist um 1,4 Zähler auf immer noch stolze 53,5 Punkte gesunken. Dagegen behauptet sich die Anschaffungsneigung auf sehr hohem Niveau und stieg um 0,9 Zähler stetig auf 60 Punkte.
Für Mai prognostiziert die GfK einen  leichten Rückgang des  Konsumklimas gegenüber dem Vormonat um 0,1 Zähler auf 10,8 Punkte.


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