Konjunktur
Industrie kommt gut in das 2. Quartal

Nachdem die deutsche Möbelindustrie das erste Quartal dieses Jahres in etwa auf dem Vorjahres-Niveau abgeschlossen hat, begann das zweite Quartal mit einem Plus von 10,3% gegenüber April 2017.
Besonders gut in das zweite Quartal sind nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes die Küchenmöbelhersteller (+20,3%) gekommen. Die Auslandsumsätze lagen 27,7% über den Umsätzen des Vorjahresmonats – im Inland zogen sie um 15,6% an. Das zweite Segment der deutschen Möbelindustrie mit einem zweistelligen Plus im April waren Büro- und Ladenmöbel (+14,7%). Aber auch Wohnmöbel (+4,8%) und Polstermöbel (+2,7%) ­lagen über ihren Vergleichwerten aus dem Vorjahresmonat.
Nur Matratzen mussten erneut ein Minus hinnehmen (-3,3%) und liegen nun in den ersten vier Monaten des Jahres 12,6% unter den Umsätzen aus dem Vorjahr. Die größten Gewinner sind bisher die Büro- und Ladenmöbel (+10,6%). Sie tragen auch positiv zum Gesamtplus der deutschen Möbelindustrie von 2,3% bei.

Exporte wachsen deutlich

Auch die Ausfuhren des deutschen Möbelaußenhandels sind durch einen sehr guten April (+9,2%) in den ersten vier Monaten auf Wachstumskurs (+3,5%). Die Importe lagen im April dagegen um 3,2% unter den Umsätzen des Vorjahresmonats und im bisher betrachteten Jahresverlauf von Januar bis April bei +1,1%. ast

Gastanalyse zum Ifo-Geschäftsklimaindex

Der Handel musste hingegen im April rückläufige Umsätze hinnehmen (-0,6%). Auch die weiteren Aussichten sind nicht gut, denn der saisonbereinigte und geglättete Ifo-Geschäftsklimaindex, der als bewährter Konjunkturindikator angesehen werden kann, ging von 1,0 Indexpunkten im ersten Quartal 2018 auf -7,4 Punkte im Berichtsquartal zurück. Bereits im Vorquartal hatte es einen leichten konjunkturellen Rückgang gegeben.
Im Quartalsverlauf hat sich die Geschäftslage im Urteil der Firmenlenker stark verschlechtert. Der Ifo-Index ging von -4,3 Indexpunkte im April auf -10,5 Punkte im Juni zurück.
Sprachen im April noch 30% der Testteilnehmer von einer guten und 25% von einer schlechten Geschäftslage, so gaben im Juni nur noch 10% der Firmen das Urteil „Geschäftslage gut“, dafür aber 40% das Urteil „Geschäftslage schlecht“ ab. Die entsprechenden Vorjahresumsätze konnten, bei großen Unterschieden von Firma zu Firma, von per Saldo 22% der Firmen nicht erreicht werden, wobei 31% der Firmen mit einem Umsatzplus 53% mit einem Minus gegenüberstanden.
Die Lagerbestände erwiesen sich im Urteil der Firmen weiterhin während des gesamten Quartals bei einem Viertel (April und Juni)  bzw. einem Drittel (Mai) der Firmen als zu groß. Vor allem durch Orderkürzungen in den nächsten drei Monaten versucht man, eine Lagerbestandsreduzierung zu erreichen. An der Preisfront hat es offensichtlich eine Beruhigung gegeben. Im Juni sprachen per Saldo nurmehr 6% der Testteilnehmer von steigenden Verkaufspreisen, 26% aber erwarten wieder steigende Preise innerhalb der nächsten drei Monate.
Die weiteren Geschäftsaussichten innerhalb der nächsten sechs Monate werden zunehmend schlechter beurteilt. Per Saldo 20% der Firmenlenker sind jedenfalls dieser Meinung. Im April hatte dieser Firmensaldo noch bei +5% gelegen. Walter Meyerhöfer


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