Konjunktur
Möbelhandel: Guter Trend abgerissen

Der Oktober war kein guter Monat für den deutschen Möbelhandel. Bereits im Vorjahr sanken die Umsätze um 1,1% gegenüber Oktober 2015. Im Oktober 2017 sind sie wieder gefallen, diesmal um 3,2% gegenüber Oktober 2016. Insgesamt verzeichnete der deutsche Möbelhandel in den ersten zehn Monaten des Jahres aber sechs Anstiege – und zuletzt dreimal in Folge ein Umsatzplus.
Ob die deutsche Möbelindustrie nach einem Minus im September (-5,1%) wieder ein Umsatzplus verzeichnen konnte, stand bei Redaktionsschluss für die Ausgabe 1/2018 des MÖBELMARKT noch nicht fest.

Gastanalyse zum Ifo-Geschäftsklimaindex

Die Aussichten für den weiteren Jahresverlauf im deutschen Möbelhandel jedenfalls sind positiv: Zieht man den Ifo-Geschäftsklimaindex zur Beurteilung der konjunkturellen Situation und Entwicklung im Möbeleinzelhandel zu Rate, so zeigt sich – wie bereits im Vorquartal deutlich sichtbar – auch im vierten Quartal 2017 eine weitere, nicht unerhebliche konjunkturelle Verbesserung. Der saisonbereinigte und geglättete Index ist nämlich weiter gestiegen, von -3,1 im dritten auf nunmehr 1,7 Punkte im vierten Quartal. Im Quartalsverlauf kletterte der Index von 0,5 im Oktober auf 1,7 im November und auf aktuell 2,8 Punkte im Dezember.
Der Ifo-Geschäftsklimaindex, der aus der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage und deren Beurteilung der mittelfristigen Geschäftsaussichten (sechs Monate) gebildet wird, lässt erkennen, dass weniger die aktuelle Geschäftslage als vielmehr die erwarteten Geschäftsaussichten für die konjunkturelle Erholung verantwortlich sind.
Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage durch die Testfirmen fiel wiederum von Firma zu Firma unterschiedlich aus. 19% der Testteilnehmer beispielsweise sprachen im Dezember von einer guten, 27% von einer schlechten Geschäftslage. Im Oktober und November zeigte sich eín ähnliches Bild.  Die Umsätze konnten – vor allem im November – wohl nicht ganz erreicht werden. Die Lagerbestände erwiesen sich im gesamten vierten wie auch in vielen Vorquartalen im Urteil der Firmen als zu groß. Für das kommende Vierteljahr wollen nur ganz wenige Firmen Orderkürzungen vornehmen. Preiserhöhungen waren und sind aktuell kein großes Thema. 14% der Firmen im Oktober und 18% im Dezember sprachen von Preisanhebungen. In den nächsten drei Monaten dürfte  der Preisanstieg – den Firmenerwartungen zufolge – an Breitenwirkung gewinnen. Auf mittlere Sicht sieht das Gros der Firmen eine ähnlich zufriedenstellende Entwicklung wie derzeit, marginal wird mit Besserungstendenzen gerechnet. Walter Meyerhöfer

Außenhandel bis zum dritten Quartal rückläufig

Ob der deutsche Möbelaußenhandel im vierten Quartal wieder Fahrt aufnahm, bleibt abzuwarten. In den ersten neun Monaten 2017 sind unter den Top fünf der wichtigsten Zielländer alle Umsätze rückläufig. Lediglich die Ausfuhren in die auf Rang sieben liegenden USA (+9,0%) und in das einen Platz dahinter rangierende Polen (+10,1%) haben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zugelegt. Polen ist weiterhin auch klar das wichtigste Herkunftsland von Möbeln, wenngleich die Einfuhren bis September um 1,5% abnahmen. Die dahinter platzierten Länder China (+5,2%) und Tschechien (+8,9%) haben dagegen mehr Möbel nach Deutschland eingeführt.


zum Seitenanfang

zurück