Konsumbarometer 2022 Circular Economy
Deutsche bei Gebrauchtmöbeln sehr zurückhaltend

Die Verbraucher in Deutschland und Europa orientieren sich zunehmend an einem vorsichtigeren und nachhaltigeren Konsum. Die Möbelbranche müsse hier jedoch noch aufholen, heißt es im aktuellen Konsumbarometer 2022 „Circular Economy“ von Consors Finanz. Flankiert wird der Trend zu bewusstem Konsum nicht zuletzt durch den EU-Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft, dessen Ziel es ist, den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern und den Abfall stark zu reduzieren. Der Aktionsplan ist mit konkreten Pflichten für den Handel verbunden. So sind weitergehende Recycling-Auflagen, Maßnahmen für mehr Materialeffizienz und ein Recht der Konsumenten auf Reparatur von Waren geplant. Laut Konsumbarometer glauben 82% der Deutschen daran, dass sich die geplanten positiv auf die Umwelt auswirken. Dennoch kommt der Wandel im Kopf erst allmählich in Gang. Nach wie vor ist es drei von vier Deutschen und Europäern wichtig, Produkte zu besitzen. Nur rund ein Viertel kann sich vorstellen, stattdessen Dinge zu leihen oder zu mieten.
Speziell im Bereich Möbel und Dekoration sind es sogar nur acht Prozent der Deutschen, die über eine Miete nachdenken. Auch der Secondhand-Markt ist noch keine echte Alternative: Während immerhin knapp zwei Drittel der Deutschen in den vergangenen zwölf Monaten allgemein auch gebrauchte Produkte gekauft haben, kommt es im Bereich Möbel nur für 16 Prozent infrage. Etwas ausgeprägter ist die Bereitschaft, eigene Möbelstücke im Kreislauf zu halten. So versucht jeder Dritte, Möbel zu verkaufen, und knapp jeder Fünfte, kaputte Stücke zu reparieren oder ausrangierte Einrichtungsgegenstände weiterzugeben. 
„Das Shoppen der Zukunft soll möglichst günstig, nachhaltig, ressourcenschonend und abfallvermeidend sein“, resümiert Oliver Schurack, Head of Retail Financial Solutions von Consors Finanz. „Dafür muss der Handel proaktiv neue Angebote schaffen, um sich vom Wettbewerb abzuheben. Insbesondere die Möbelbranche hat hier spannende Möglichkeiten, sich mit neuen Geschäftsmodellen am Markt zu positionieren.“ Dazu zählen zum Beispiel Rücknahmeangebote, Reparaturservices oder der Aufbau von Secondhand-Abteilungen.


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