Konsumgüter
Branchenverbände hoffen auf ein gutes Jahr

Geschmackvolle Designartikel werden wieder stärker nachgefragt – das macht Hoffnung zur bevorstehenden Ambiente. Foto: Messe Frankfurt/Jean-Luc Valentin

Im Vorfeld der Frankfurter Konsumgütermessen zeichnet sich ein positives Orderverhalten im Handel ab. Die Branchenverbände hoffen auf ein gutes Jahr 2023. Nach den coronabedingten Verwerfungen und einem im Schnitt versöhnlichen Jahresausklang 2022 sehen die Branchenverbände AVG, EVL, Hobby-Kreativ und PBS-Markenindustrie positiv in die Zukunft. Dabei ergeben sich insbesondere aus den Fokusthemen Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Digitalisierung neue Chancen, wie eine Konsumenten-Befragung ergab, mit der das Kölner Forschungsinstitut Marketmedia24 im Auftrag der Branchenverbände Kaufprioritäten ermittelte. 
Ein Jahr nach der ersten Marktforschung liefern die Ergebnisse der Ende 2022 neu aufgelegten Studie aufschlussreiche Signale. So haben Social-Media-Kanäle als Informationsquellen für die Verbraucher stark an Bedeutung zugelegt. Eine Tatsache, die nicht nur auf die jüngeren Zielgruppen zutrifft: Auch gut 47 Prozent der 40- bis 49-Jährigen suchen in den Social Media-Kanälen nach Trends und Impulsen. Im Vorjahr war lediglich ein Viertel dieser Altersgruppe hier unterwegs. Und auch die Altersgruppen darüber haben die modernen Informationsquellen stärker als im Vorjahr genutzt. 
Auch das Shoppen selbst hat sich – speziell bedingt durch die Ladenschließungen während der Pandemie – stärker ins Internet verlagert. Volker Jungeblut, Geschäftsführer Verband PBS-Markenindustrie, verzeichnet zwar seit 2022 eine Rückbesinnung auf den stationären Handel, was an einer stabilen Entwicklung im PBS- Fach- und Großhandelsbereich sowie den Warenhäusern zu erkennen sei. Dennoch geht er von „weiteren Zuwächsen insbesondere im Plattform-Business“ aus. Auch wenn die allgemeine Kaufzurückhaltung noch nicht überwunden sei und weiter steigende Preise für Stagnation im Volumenbereich sorgten, erwartet Jungeblut durchaus positive Zahlen. 
Der Online-Wettbewerb bleibtweiter auf Erfolgskurs. So hat der Zuspruch zum Distanzhandel im Vergleich zur Vorjahresstudie zugenommen. Produkte außerhalb des täglichen Bedarfs kaufen demnach 80,5 Prozent der deutschen Konsumenten 2022 mindestens einmal pro Monat online ein. 2021 waren das lediglich 69,9 Prozent. Ein Trend, der sich fortsetzen wird, davon ist Matthias Hanfstingl, zweiter Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Hersteller und Verleger von Glückwunschkarten, überzeugt: „Der Online-Anteil wird noch ansteigen“. Wann der Zenit erreicht ist, wird seiner Meinung nach stark von der Beschaffenheit und der Erreichbarkeit der Handelsstruktur sowie dem stationären Erlebnis abhängen. Und darauf setzt Hanfstingl: „Emotionale Produkte bedürfen einfach des stationären Handels“.
Eine Tatsache, die der Europäische Lifestyle-Verband teilt, zumal bei weitem nicht alle Produkte, die im stationären Handel angeboten werden, nach Bedarf gekauft werden. Heike Tscherwinka, Geschäftsführerin des EVL: „Gerade im Lifestyle-Bereich gibt es viele Produkte, die sich durch eine besondere Markenpräsenz auszeichnen, einhergehend mit entsprechender Präsentation in den Geschäften.“ Zusätzlich unterstreiche der ungebrochene Trend zum kleinen Luxus in allen Bereichen, wie wichtig adäquate emotionale Angebotsformen seien – besonders für geschmackvolle Designartikel, „die wieder stärker nachgefragt werden.“ 


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