Legatus Umfrage:
Interior Design steht bei Konsumenten hoch im Kurs

Nach zwei Jahren Corona-Pandemie, schlechten Nachrichten aus aller Welt und Rekordinflation möchten sich 62 Prozent der Deutschen aktuell dennoch wieder mehr gönnen. Weit oben auf der Luxus-Liste stehen Interior Design und Einrichtung. Etwas begehrter sind nur noch Food und Reisen.

Das geht aus einer repräsentativen Studie des Debitkartenanbieters Legatus unter 1.008 Befragten hervor, die das Meinungsforschungsinstitut Consumerfieldwork im Mai durchgeführt hat. Die Umfrage macht jedoch auch deutlich, dass die Weltlage die Kaufkraft bremst. Rund zwei Drittel der Befragten schränken aufgrund der Inflation bewusst oder gezwungenermaßen ihren Konsum ein. Was für die große Mehrheit der Deutschen im Frühjahr 2022 Luxus wirklich bedeutet, legt die Studie auch offen: Zeit für sich selbst, Freunde und Familie.

Obwohl sich momentan viele Befragte etwas einschränken wollen, sind Luxusgüter nach wie vor gefragt. Während 38 Prozent mit Blick auf Pandemie und schlechte Weltlage erklären, sparsamer haushalten zu wollen, möchten sich 62 Prozent dennoch wieder mehr gönnen. Auf Platz drei auf der Wunschliste begehrter Güter steht nach zwei Jahren Lockdown immer noch die Einrichtung des eigenen Heims. Auf dem ersten Rang stehen Food, Delikatessen, Essen gehen gefolgt von Reisen auf Platz zwei. „Die Zeit der Pandemie hat ihre Spuren hinterlassen bei den Menschen. Erlebnisse aber auch das eigene Zuhause als zentraler Lebensmittelpunkt spielen eine immer wichtigere Rolle“, sagt Thomas Reichert von Legatus. Während sich im Mittelfeld der Luxuswünsche Themen wie Wellness und Beauty, Konzerte, Fashion, Lifestyle und Technik finden, rangieren Autos an letzter Stelle.

Die politische und wirtschaftliche Lage schlägt vielen Deutschen auf den Magen, verdirbt ihnen jedoch nicht grundsätzlich den Konsum-Appetit. „Viele Befragte müssen zwar sparen und schauen beim Geldausgeben genauer hin, es bleibt jedoch eine grundsätzliche Lust am Luxus beziehungsweise an Glücksgütern“, sagt Reichert. 27 Prozent geben an, dass sie ihr Konsumverhalten wegen der Inflation bewusst einschränken. 30 Prozent sagen, dass sie sich wegen der Geldentwertung, die zuletzt auf über 7 Prozent gestiegen ist, bereits weniger leisten können. 31 Prozent geben ihr Geld zwar noch wie gewohnt aus – rechnen jedoch in Zukunft mit Einbußen. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg rechnen sogar rund 37 Prozent damit, sich in Zukunft einschränken zu müssen. Nur etwas mehr als jeder zehnte Befragte (12 Prozent) zeigt sich bisher unbeeindruckt von der Inflation und konsumiert wie eh und je.

Die Bedürfnislage der jüngeren Generation (18 bis 35 Jahre) ist den Ergebnissen zufolge nur marginal anders gelagert. Auch bei der Gen Z und Gen Y steht das sinnliche Erlebnis ganz hoch im Kurs. Statt Kaviar und Feinkost führen Reisen die Liste der Dinge an, die sie sich jetzt leisten wollen. Doch auch die Jüngeren erweisen sich als Gourmets: Auf Platz zwei folgen Delikatessen und Restaurantbesuche. Platz drei belegt der Bereich Wellbeing, sprich Extraausgaben für alles rundum Fitness, Wellness und strahlendes Aussehen.

Knapp dahinter reihen sich Investitionen in Fashion und Lifestyle sowie Konzerte, Events und Kultur ein. Ob Design, Technik und Gadgets oder Autos: Dingliche Anschaffungen stehen bei der jüngeren Generation in Deutschland abgeschlagen auf den letzten Plätzen.

Auf die Frage, was wirklicher Luxus für jeden Einzelnen bedeutet, haben die Befragten nach zwei Jahren Kontakteinschränkungen und Lockdowns eine klare Vorstellung. Die häufigste Antwort lautet „Zeit für mich“, direkt gefolgt von dem Wunsch, Zeit mit Freunden und Familie verbringen zu können. Interessante Orte zu entdecken oder aufregende Dinge zu erleben, ist ebenso für viele ein Luxusgut. Sich schöne und wertvolle Dinge leisten zu können, das halten die meisten im Vergleich jedoch für am verzichtbarsten.


zum Seitenanfang

zurück