Lübeck
Dodenhof kommt später – IHK ist besorgt

Wirtschaftsverbände, Stadtspitze und Politiker bedauern die neuerliche Verzögerung bei der Dodenhof-Niederlassung. "Das wirft auf den Standort Lübeck ein schlechtes Bild", so Hans-Jochen Arndt von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lübeck laut den „Lübecker Nachrichten“. Eigentlich wollte das Posthausener Unternehmen spätestens Ende Mai wie berichtet in Genin Süd mit dem Bau seines Einrichtungshauses beginnen. Die Normenkontrollklage eines Nachbarn lasse Dodenhof zurückschrecken.Das sei bereits die zweite Großinvestition, die Lübeck nicht wie geplant durchziehen könne, so Arndt und erinnert an den Ausbau-Stopp für den Flughafen Blankensee. Auch Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) sehe in dem Vorgang keine Werbung für den Wirtschaftsstandort, sei aber überzeugt, dass "unser Bebauungsplan rechtlich einwandfrei ist. Das Investment von Dodenhof ist auf Dauer nicht aufzuhalten." Der klagende Nachbar, der Hamburger Immobilienmakler Adolf Huckfeldt-Weber, habe "abseitige Begründungen vorgebracht, die rechtlich nicht haltbar sind", so der Verwaltungschef laut dem Blatt. Dirk Gerdes, Geschäftsführer des Koordinierungsbüros Wirtschaft in Lübeck (KWL), sei überzeugt, dass "unser Bebauungsplan sorgfältig erarbeitet wurde. Die Sache wird ein glückliches Ende nehmen." KWL habe die 170.000 Quadratmeter an Dodenhof verkauft und wartet sehnlichst auf den ersten Spatenstich für das Einrichtungshaus. Denn der Möbelriese dominiere das Gewerbegebiet Genin Süd. Ohne ihn sehe es dort reichlich leer aus. Gerdes: "Ich gehe davon aus, dass Dodenhof noch in diesem Jahr los legt."Der Baubeginn des Einrichtungshauses, auf das Lübeck seit fünf Jahren warte, wäre ein positives Zeichen für den Standort gewesen, so Nicolaus Lange, Geschäftsführer der Kaufmannschaft, laut dem Blatt. Die weitere Verzögerung sei "Anti-Werbung". Lange sei nicht ganz so zuversichtlich wie Verwaltung und Politiker, dass das Posthausener Unternehmen seine Pläne wie angekündigt durchziehe. Lange: "Dass Dodenhof baut, glaube ich erst, wenn ich es mit eigenen Augen sehe."