Manwah
Zoll-Debatte erreicht US-Möbelbranche

Der Chef des chinesischen Möbelherstellers Manwah in den USA, Gabriele Natale, warnt vor „Kurzschlusshandlungen“ im Rahmen der aktuellen Zoll-Debatte. US-Präsident Donald Trump hat die angekündigten Zölle auf Einfuhren aus Mexiko und Kanada in Höhe von 25% zwar um einen Monat verschoben, die Zölle gegen Einfuhren aus China in Höhe von 10% aber in Kraft gesetzt. China reagierte im Gegenzug mit Abgaben auf US-Importe wie Rohöl, landwirtschaftliche Maschinen, Großraumfahrzeuge und Pick-ups. Ob es zu einem kurzfristigen Gespräch und einer Einigung zwischen Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping in dieser Angelegenheit, ist offen.
In der Einrichtungsbranche sind die Möbelexporte Chinas in die USA in den letzten Jahren zwar zurückgegangen, wie das Fachmagazin Furniture Today berichtet, die Branche ist jedoch nach wie vor stark im Land vertreten. Schon unter der ersten Trump-Administration wurden Zölle gegen China verhängt, woraufhin viele Unternehmen ihre Produktion an alternative Standorte wie Vietnam, Malaysia, Indien und Mexiko verlegten oder sie dort entsprechend erhöhten.
Zu ihnen gehört auch der Polstermöbelhersteller Manwah, einer der Giganten der Branche, der Fabriken in China, Vietnam, Mexiko und Osteuropa unterhält. Gabriele Natale, Präsident von Manwah USA, sagte Furniture Today zufolge, dass das Thema seit mehreren Jahren relevant sei und es zahlreiche Strategien zur Unterstützung des Einzelhandels gebe. Er hoffe, dass sich die Käufer weiterhin auf bewährte Strategien konzentrieren werden, anstatt auf „Kurzschlusshandlungen“.
Alle Manwah-Waren für Nordamerika kämen aus Vietnam, so Natale. „Unsere Fabrik in Mexiko wird sich auf den Handel zwischen Mexiko und Kanada sowie innerhalb Mexikos konzentrieren.“ Die zusätzlichen Zölle von 10% beträfen nur Waren, die im Herkunftsland China hergestellte werden. Trotz möglicherweise zusätzlicher Kosten, die jetzt entstehen könnten, sei der Umzug in ein neues, „unerprobtes“, aber zollfreies Land keine Lösung, so Natale.
„Auf dem Papier sieht es wie der perfekte Schritt aus. In der Praxis lassen sich diese neuen Länder, wie Mexiko, weder einfach noch schnell skalieren. Daher besteht die Gefahr, dass die Einzelhändler am Ende keine Ware mehr haben oder dass eine große Lücke zwischen alten und neuen Produkten entsteht“, so der US-Chef von Manwah. „Letztlich schadet ein Lieferengpass einem Einzelhändler mehr als eine Preiserhöhung von 10%.“