„Materials4Future“: Sonderfläche zum Thema Nachhaltigkeit

Die Orgatec 2022, welche vom 25. Oktober bis zum 29. Oktober stattfindet, präsentiert auf einer eigenen Sonderfläche Innovationspotential von Start-Ups beim Thema Nachhaltigkeit. Die Fläche „Materials4Future“ ist hierbei an die Bewegung „Fridays for Future“ angelehnt.

Durch Bewegungen wie „Fridays for Future“ entstehe bei der jungen Generation der Wunsch nach Veränderungen, wobei viele Designer und Architekten ebenfalls den Wunsch nach einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft hegen. Durch den zunehmenden Bedarf nach klimafreundlichen Materialien entsteht eine neue Industrie. Der Materialexperte Prof. Dr. Sascha Peters hat mit seiner Agentur Haute Innovation für die Orgatec Beispiele solcher nachhaltigen Produktlösungen auf der Sonderfläche zusammengestellt. Bereits vor der Pandemie hatte der Materialexperte eine Sonderfläche auf der Messe präsentiert.

„Aktuell können wir ganz klar Herausforderungen bei den Unternehmen zur Bewältigung der Energiekrise und deutliche Aktivitäten zur Reduzierung der Emissionen erkennen. So haben wir die Schwerpunkte in eine Richtung verändert, die diesen Entwicklungen Rechnung trägt“, so Prof. Dr. Peters auf die Frage, wie sich die Schwerpunkte bei Materialien seit der letzten Sonderfläche vor der Pandemie verändert hätten. 

Auf der Sonderfläche werden aktuelle Materialinnovationen für das Interior von Arbeitswelten und den Objektbereich gezeigt. Hierbei geht es um emissionsfreie Produktion der Werkstoffe und Nutzung der Möglichkeiten zur Speicherung von CO2 durch Umsetzen der Holzhybridbauweise bei Bürogebäuden. Prof. Dr. Peters entschied sich für diese Ausstellung, da eine Transformation in eine Circular Economy eine der größten Herausforderungen der nächsten Dekade sein wird. 

Die Material- und Möbelherstellen reagieren, laut Prof. Dr. Peters gut auf die neuen Anforderungen, so seien diese gerade dabei Möglichkeiten zur Etablierung neuer zirkulärer Geschäftsmodelle auszuloten. Immer mehr Unternehmen würden Reuse-, Re-manufacturing- und Recyclekonzepte erschließen und die Trennung und Rückführung der Reccourcen würde mitgedacht werden. Die Verwendung natürlicher Materialressourcen stehe hierbei ganz oben auf der Agenda. „Im biologischen Kreislauf an der Schnittstelle zwischen Biologie und Technik sind gerade die weitreichendsten Materialinnovationen zu finden,“ fasst Prof. Dr. Peters zusammen. 

Er  merkt zusätzlich an, dass die Produktion und Materialentwicklung sich derzeit stark wandle. Dies läge an den Preissteigerungen und Lieferkettenproblemen, die mit dem Wunsch nach Nachhaltigkeit kombiniert werden. Dies führe dazu, dass die Produktion immer regionaler wird und der europäische Markt als Stabilitätsfaktor angesehen wird. Bei der Entwicklung der Materialien werde immer mehr Augenmerk auf Recyklate und Ressourcen aus anderen Industrien geworfen, die bis dato nicht im Fokus der Hersteller waren. Diese bieten zudem vermehrt Rücknahmesysteme an, um Materialkreisläufe zu kontrollieren. 

Aufgrund der Energiepreise und Wetterphänomene ist das Thema Klimawandel immer mehr in der Vordergrund gerückt, sodass die Diskussionen zu dem Thema eine neue Dynamik erhalten haben. Prof. Dr. Peters sieht diese neue Dynamik auch bei Materialinnovationen: „Was soll ich sagen – wir wissen ja alle, vor welchen Herausforderungen wir stehen. Vor allem die junge Generation der Designer drängt auf eine neue Klasse Materialität, die nicht nur kreislauffähig ist, sondern nach Möglichkeit emissionsfrei produziert werden kann. Das betrifft zum einen die Energiefrage, zum anderen wird vor allen ein Fokus auf Materialinnovation gelegt, die vollständig im biologischen Kreislauf zirkulieren können. Hier sind in den letzten Jahren einige herausragende Entwicklungen präsentiert worden – ob Bauplatten aus Fischschuppen, sich natürlich zersetzende Holzfaserplatten, deren Bindung auf Enzyme zurückgeht, oder Lederersatz aus Hanfresten. Eine ganze Generation junger Start-ups sieht die Lösung der Probleme in der vollständigen Nutzung natürlicher Ressourcen für Materialien, die im biologischen Kreislauf verbleiben können!“

Nachhaltige Lösungen für den Innenausbau, für Design und Architektur sind bereits seit einigen Jahren in der Entwicklung und können auf der Sonderfläche „Materials4Future“ in Halle 6, C-068/E-069 hautnah erlebt werden.


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