Matratzen Recycling Deutschland
Fachverband geht erweiterte Herstellerverantwortung aktiv an
Der Fachverband der Matratzenindustrie hat gemeinsam mit zehn Mitgliedsunternehmen eine Producer Responsibility Organisation (PRO) gegründet: Mit Matratzen Recycling Deutschland (MRD) soll die erweiterte Herstellerverantwortung (EPR) für Matratzen in Deutschland aktiv vorangetrieben werden.
Zu den Gründungsmitgliedern gehören Unternehmen wie Aquinos Bedding Germany, Auping Germany, Bettwaren Stendebach & Co., Euro Comfort Group, f.a.n. Frankenstolz Schlafkomfort, Hilding Anders Deutschland, Novaya Belgium NV, Rummel Matratzen, Tempur Sealy DACH, sowie Erich Werkmeister. Der Vorstand wird von Dirk Olefs (Auping Germany, Vorsitzender), Markus Stendebach (Bettwaren Stendebach, stellvertretender Vorsitzender) und Carl Christoph Held (f.a.n. Frankenstolz) gebildet.
Damit will die Matratzenbranche eine Vorreiterrolle einnehmen, die weit über reine Absichtserklärungen hinausgeht: „Wir wollen nicht länger auf politische Vorgaben warten, sondern selbst handeln“, betont Martin Auerbach, Geschäftsführer des Matratzenverbandes. „Die Zeit für Diskussionsrunden ist vorbei – jetzt geht es darum, Ergebnisse zu liefern.“ Dies solle den schleppenden politischen Prozess beschleunigen, der nach der Verabschiedung der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie kaum greifbare Fortschritte zeige. Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl 2025 sei nicht damit zu rechnen, dass aus den bisherigen Absichtserklärungen zeitnah konkrete Maßnahmen entstehen.
Jährlich werden nach Angaben des Verbandes in Deutschland etwa 6,2 Millionen Altmatratzen entsorgt, 95 % der enthaltenen Wertstoffe werden noch immer verbrannt – ein Zustand, der in Zeiten des Klimawandels nicht länger hinnehmbar sei, wie die Hersteller betonen. Die Einführung eines EPR-Systems durch die PRO solle einen Paradigmenwechsel bewirken: „Sie schafft Planungs- und Investitionssicherheit für alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette und setzt Impulse für Forschung und Entwicklung in den Bereichen Recyclingtechnologien und Kreislaufdesign“, schreibt der Verband. Dies seien entscheidende Schritte, um Ressourcen zu schonen und die Transformation hin zu einer echten Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.
Mit der PRO will der Fachverband aktiv an der Entwicklung zukünftiger Regelungen mitwirken und praxisorientierte Lösungen sicherstellen, die auch als Vorbild für andere Branchen dienen können. Der Verband und seine Mitglieder wollen damit ein klares Signal setzen: „Die Kreislaufwirtschaft in der Matratzenindustrie ist nicht länger ein Zukunftsthema – sie wird jetzt Realität.“