Matratzenindustrie
Schaum-Rohstoff TDI wird wieder knapp

Verbraucher müssen erneut mit verlängerten Lieferzeiten bei Matratzen rechnen, denn der zur Produktion von Matratzen erforderliche Schaum wird aktuell knapp. Grund dafür ist die mangelnde Verfügbarkeit des Grundstoffs Toluoldiisocyanat (TDI), der für die Herstellung von klassischen Schäumen erforderlich ist. Die aktuelle Situation erinnert fatal an den Herbst 2020 – denn auch damals kam es zu massiven Engpässen beim Rohstoff TDI, der für die Herstellung von Matratzenschaum benötigt wird. Hintergrund ist, dass bei den weltweit nur wenigen Herstellern dieses Grundstoffes immer wieder technische Ausfälle gemeldet werden, die dann zur Verknappung und Preisanstiegen führen. Zuletzt war es im August beim Unternehmen Covestro – einem der drei TDI-Hersteller in Europa – zu einem Produktionsausfall und Anmeldung von Force Majeure gekommen. „Unter Branchenkennern verfestigt sich der Verdacht, dass hinter diesen Störungen ein System steckt“, heißt es beim Fachverband der Matratzenindustrie. Der Branchendienst Kunststoff Information sprach zuletzt von einem „katastrophalen Monat für Weichschaum-Verarbeiter“ und prognostizierte: „TDI wird angesichts der Versorgungsenge deutlicher anziehende Preise sehen.“ Nach Angaben des Matratzenverbandes stellt sich die Situation für die Matratzenhersteller in Deutschland dramatisch dar, „und dies, obwohl die Produzenten ohnehin schon unter den Steigerungen im Material- Bereich und der Gas- und Strompreise leiden.“ Abgesehen davon, dass durch die Verknappung des Materials TDI ein weiterer Anstieg der Rohstoffkosten verbunden sei, komme es nun zu solch drastischen Engpässen, dass im Oktober nicht ausreichend Material vorhanden sein werde. „So müssen Handel und Verbraucher mit Lieferengpässen und ggf. auch -ausfällen im Bereich von Schaummatratzen rechnen – an denen die Hersteller aber keine Schuld tragen“, betont der Verband.


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