Mittelstandsgipfel PEAK 2019
Hubertus Heil als Key-Note-Speaker

Beim Mittelstandsgipfel PEAK 2019 trafen sich am 15. Mai in Berlin Top-Entscheider der Politik- und Kooperationsszene, um über Trends und Herausforderungen der digitalen Transformation zu diskutieren. Bundesarbeitsminister und politischer Gast Hubertus Heil folgte der Einladung des Mittelstandsverbundes und forderte ein Level Playing Field für den Umgang mit Daten.

„Influencer im Verbund – Wer bestimmt den Kurs“ lautete das diesjährige Leitthema der PEAK 2019. Mehr als 200 renommierte Persönlichkeiten und Koryphäen aus Politik und Mittelstand waren zum Mittelstandsgipfel nach Berlin gekommen, um über aktuelle Herausforderungen im kooperierenden Mittelstand zu diskutieren.

„Brauchen Wege, um Daten zugänglich zu machen“

Key-Note-Speaker und politischer Gast auf der PEAK des Mittelstandsverbundes war in diesem Jahr der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil. „Wenn Marktmacht Wettbewerb behindert, brauchen wir Wege, um Daten zugänglich zu machen.“, so der SPD-Politiker. Marktwirtschaft brauche einen Ordnungsrahmen. „Wir kennen das klassische Kartellrecht. Ich glaube, dass wir das auf europäischer Ebene erneuern müssen. Daten sind die neue Währung. Daher brauchen wir so etwas wie ein Datenkartellrecht und ein Level Playing Field. Ich bin froh, dass die Kommissarin Vestager dazu auch schon gute Vorschläge gemacht hat. Das müssen wir ernsthaft diskutieren und dann auch umsetzen.“, betonte Heil. Vestager hatte schärfere Regeln gefordert, um die Marktmacht großer Unternehmen einzugrenzen. Marktbeherrschende Firmen sollten zur Weitergabe der von ihnen gesammelten Daten verpflichtet werden. Vor dem Hintergrund der Herausforderungen des Digitalkapitalismus begrüßt der Mittelstandsverbund grundsätzlich den Vorschlag der SPD-Vorsitzenden Andrea Nahles, Daten als Gemeingut im Rahmen genossenschaftlicher Eigentümerstrukturen zu teilen und hat eine Studie in Auftrag gegeben, welche die Möglichkeiten und Vorteile einer gemeinschaftlichen Datennutzung analysiert und dabei den genossenschaftlichen Ansatz näher bewertet. 

Hubertus Heil zur Arbeitszeit-Erfassung

Auch auf das jüngste Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zur Arbeitszeit-Erfassung ging Heil ein und betonte, dass er bei der Umsetzung einen gewissen Spielraum sehe. Eventuell müsse auch die Arbeitszeit-Richtlinie überarbeitet werden. Hierbei verwies er auf die Inhalte des Koalitionsvertrages, mit welchem die Unionsparteien und die SPD dieser Entwicklung noch in dieser Legislaturperiode Rechnung tragen und flexiblere Arbeitszeiten und mobiles Arbeiten durch verschiedene Maßnahmen fördern wollen. „Ich will mit der Wirtschaft und den Gewerkschaften das Urteil auswerten. Wir werden verhältnismäßige Regelungen hinbekommen und einerseits die Arbeitnehmerrechte schützen und andererseits unnötige Bürokratie vermeiden.“, so Heil.

Der Bundesarbeitsminister mahnte angesichts rasanter Veränderungen durch die Digitalisierung zu mehr Weiterbildung. „Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt verändern“, so Heil. „Die gute Nachricht ist aber, dass die Arbeit uns in den nächsten Jahren nicht ausgehen werde, aber es dann eine andere Arbeit ist. 1,3 Millionen Arbeitsplätze werden wegfallen, demgegenüber können 2,1 Millionen neu entstehen. Beschäftigte dürfen keine Scheu vor Weiterqualifizierung oder auch einmal Umschulung haben.“, appellierte der Bundesarbeitsminister. Er kündigte an, im Juni die Nationale Weiterbildungsstrategie vorzustellen. 

Der Kampf um die Talente

„Digitalisierung und Qualifizierung gehören zusammen. Das ist eine Frage des Mindsets.“, erklärte Mittelstandsverbund-Präsident Günter Althaus, der auf der vorangegangenen Mitgliederversammlung erneut zum Präsidenten des Mittelstandsverbundes gewählt wurde. Der Arbeitsmarkt habe sich bedeutend verändert. „Wir bewerben uns auf die Mitarbeiter und müssen Voraussetzungen schaffen, damit diese „ja“ zu uns sagen. Wir befinden uns in einem Kampf um die Talente“, so Althaus weiter. Die Verbundgruppen seien die Infrastrukturgeber des Mittelstandes und müssten sich zu dieser Daseinsberechtigung bekennen. Zudem werde die Zusammenarbeit der Verbünde gerade auch auf europäischer Ebene immer wichtiger. „In Brüssel werden Entscheidungen getroffen, bevor sie Gesetzescharakter bekommen. Hier müssen wir als kooperierender Mittelstand präsent sein.“, appellierte Althaus. 


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