Neue Paläste
Zwei Giganten kämpfen mit allen Mitteln um weitere Großstadt

Der Möbel-Gigant Ikea ist stark an einem Standort innerhalb der Stadtgrenzen Würzburgs interessiert. Wie die „Main-Post“ berichtet, laufen die Verhandlungen mit der Rathaus-Spitze – laut Oberbürgermeisterin Dr. Pia Beckmann seien sie zudem „Erfolg versprechend“. Laut dem Blatt freue sie sich sehr über das Interesse von Ikea, doch es werde wohl ein „langer Weg“ bis zur Realisierung. Ikea plant in Würzburg ein Einrichtungshaus mit 25.000 qm Verkaufsfläche und ein „Möbel-Kompetenz-Zentrum“ mit 15.000 qm. Dort sollen, wie bereits auch in Rastatt oder Koblenz geplant, laut Ikea-Sprecherin Sabine Nold fremde Einzelhändler Waren rund ums Thema Wohnen und Einrichten anbieten können.Mit Ikea werde über ein Gelände auf Versbacher Gemarkung, entlang der Bundesstraße 19 gegenüber des Baumarktes Hornbach, verhandelt, so die Zeitung weiter. Ein Gewerbegebiet sei dort noch nicht ausgewiesen, so Stadtbaurat Christian Baumgart. Über den Eröffnungstermin könne man nur spekulieren: Gehe das Projekt im Schnellzug-Tempo durch den Stadtrat, könne Ikea in drei Jahren aufmachen. Etwa 250 Arbeitsplätze würden allein im Einrichtungshaus entstehen.Derweil äußerte Neubert-Chef Helmuth Götz gegenüber der Zeitung, dass er „mit allen Argumenten dafür kämpfen“ werde, die politische Entscheidung zu beeinflussen. Denn Götz, Herr über das Neubert-Einrichtungshaus mit 60.000 qm Verkaufsfläche, halte die geplante Ansiedlung von Ikea auf Versbacher Gemarkung für absolut schädlich. „Darunter wird der ganze Fach-Einzelhandel leiden.“ Denn nach Branchenschätzungen mache Ikea mehr als die Hälfte des Umsatzes mit Randsortimenten. „Das sind aber die Waren, die man auch in der City kaufen kann“, so Götz.Eine Analyse des Raumes Unterfranken habe ergeben, dass die Kunden für Mitnahme-Möbel, also das Ikea-Segment, 25 bis 30 Kilometer fahren würden, für das klassische Sortiment etwa 50 bis 60 Kilometer. Und der Markt sei voll ausgeschöpft. Knapp 200 Euro gebe jeder Haushalt pro Jahr für Möbel und Einrichtung aus. Im Raum Würzburg gebe es viele Fachhändler, die diese Bedürfnisse befriedigen. Jetzt komme noch ein Großer, und damit würden die Umsätze bei den anderen sinken, so Götz laut dem Blatt weiter.Götz plane selbst mit einem großen Mömax-Projekt in die Zukunft. „Das hat nichts mit der Ikea-Ansiedlung zu tun“, argumentiere er, so die Zeitung. Die Idee für einen Mömax, einen großen Markt für junge, freche und vor allem preisgünstige Möbel, sei schon vor einigen Jahren in der Lutz-Gruppe, zu der Neubert gehört, geboren worden. In Hirschaid bei Bamberg gebe es das schon. Lange Zeit habe Götz die etwa 10.000 qm Verkaufsfläche auf dem Gelände der TG Heidingsfeld unterbringen wollen. Doch ein Grundstückstausch sei gescheitert.Nun solle 2006 Baubeginn auf Neubert-Gelände sein, die Fertigstellung 2007. Sollte Ikea kommen, gehe es darum, wer die besten Konzepte in der Schublade hat. „Wir setzen auf exzellenten Service und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.“

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