NIQ Kaufkraft Europa 2025
Kaufkraft der Europäer steigt
Bruchsal. Die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft in Europa ist im Jahr 2025 auf 20.291 Euro gestiegen. Doch die Unterschiede zwischen den 42 untersuchten Ländern bleiben teils erheblich. Das zeigt die neue Studie „NIQ Kaufkraft Europa 2025“.
Im Jahr 2025 verfügen die Europäer insgesamt über rund 13,9 Bio. Euro an Kaufkraft. Dieses Budget steht für Essen, Wohnen, Dienstleistungen, Energiekosten, private Altersvorsorge, Versicherungen, Urlaub, Mobilität oder auch Konsumwünsche zur Verfügung. Pro Kopf ergibt sich daraus eine Kaufkraft von durchschnittlich 20.291 Euro, was einem nominalen Zuwachs von 4% im Vergleich zum revidierten Vorjahreswert entspricht. Wie viel die Verbraucher jedoch für Ausgaben und zum Sparen tatsächlich zur Verfügung haben, unterscheidet sich sehr von Land zu Land und hängt auch davon ab, wie sich die Verbraucherpreise 2025 entwickeln.
Wie in den Jahren zuvor liegt Liechtenstein auch 2025 wieder mit deutlichem Abstand auf dem ersten Platz des Kaufkraftrankings. Die Liechtensteiner haben eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 71.130 Euro, was dem 3,5-Fachen des europäischen Durchschnitts entspricht. Auf den Rängen zwei und drei folgen die Schweiz und Luxemburg. Während die Pro-Kopf-Kaufkraft der Schweizer mit 53.011 Euro 2,6-mal so hoch wie die des Durchschnittseuropäers ist, haben die Luxemburger ein verfügbares Nettoeinkommen von 38.929 Euro pro Kopf. Damit liegen sie mehr als das 1,9-Fache über dem Durchschnitt in Europa.
Österreich rutscht mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 29.852 Euro von Platz 6 auf den achten Rang. Zu keiner Veränderung der Platzierung kommt es bei Deutschland – mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 29.566 Euro liegt das Land weiterhin auf Platz neun.
Insgesamt liegen 16 der 42 untersuchten Länder über dem europäischen Durchschnitt. Dem gegenüber stehen 26 Länder, deren Pro-Kopf-Kaufkraft unterdurchschnittlich ist – inklusive Spanien, das mit 20.134 Euro pro Kopf leicht unter dem europäischen Durchschnitt liegt. Das Schlusslicht bildet wie in den Vorjahren die Ukraine. Dort haben die Menschen nur 2.946 Euro pro Kopf und damit weniger als 15% des europäischen Durchschnitts zur Verfügung.
„Die Kaufkraftunterschiede innerhalb Europas sind nach wie vor erheblich“, erklärt Markus Frank, NIQ-Experte für Geomarketing. „So verfügen die Menschen in Liechtenstein – dem Spitzenreiter im Ranking – über mehr als das 24-Fache an Kaufkraft im Vergleich zur Ukraine, die das Schlusslicht bildet. Dennoch zeigt sich ein langfristiger Trend: Länder mit geringerer Kaufkraft verzeichnen überdurchschnittliche Zuwächse. Dadurch verringert sich die Kluft zwischen den Nationen allmählich. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren lag das Verhältnis zwischen Liechtenstein und der Ukraine noch bei über dem 66-Fachen.“
