Opti Wohnwelt
Paukenschlag im Handel: Begros-Mitglied insolvent
Die Krise in der Möbelbranche fordert ihr nächstes Opfer und dieses Mal hat es keinen Hersteller, sondern einen der großen Händler erwischt: Opti-Wohnwelt, 2023 in den MÖBELMARKT Top 30 mit 220 Mio. Umsatz auf Platz 24 in Deutschland geführt, musste Ende vergangener Woche Insolvenz anmelden. Das Begros-Mitglied beantragte nach übereinstimmenden Berichten lokaler Medien beim Amtsgericht Schweinfurt ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung, welches gestern genehmigt wurde. Das Nachrichtenportal "inFranken.de" zitiert dabei Geschäftsführer Oliver Föst mit den Worten: "Der Antrag auf Eigenverwaltung ist uns alles andere als leichtgefallen. Aber sie ist angesichts der angespannten wirtschaftlichen Situation die beste Möglichkeit, dass die Opti-Wohnwelt-Gruppe mit ihrer großen Tradition so schnell wie möglich zu alter Stärke zurückfindet." Das Begros-Mitglied, das von Oliver und Michael Föst geleitet wird, betreibt derzeit 28 Opti Wohnwelten und 13 Opti-Megastores.
Grund für die Schieflage scheint neben der aktuell schwierigen Branchenlage vor allem die enorme Expansion des Unternehmens gewesen zu sein, so "inFranken.de" weiter. Opti hatte 2021 rund 20 Filialen aus dem ehemaligen Tessner-Imperium übernommen, als das Bundeskartellamt für den Einstieg der Lutz-Gruppe bei Tessner es zur Auflage machte, diese Filialen abzugeben. Im Gegensatz zu den Opti-Stammfilialen hätten sich diese neuen Standorte aber nicht so positiv entwickelt wie erwartet.
Der Geschäftsbetrieb gehe nach Angaben des Unternehmens in allen Filialen wie gewohnt weiter, die Geschäftsführung bleibe im Amt und werde von dem erfahrenen Sanierungsexperten und Rechtsanwalt Philipp Grub unterstützt. Diesen zitiert "inFranken.de" wie folgt: "Wir werden den Geschäftsbetrieb bei der Opti-Wohnwelt wie gewohnt fortsetzen und uns mit allem Engagement auf die Kernkompetenzen des Unternehmens und die besonders rentablen Standorte konzentrieren. Die Chancen stehen gut, dass wir die Opti-Wohnwelt schon bald wieder auf solide Füße stellen." Als vorläufiger Sachwalter in dem Verfahren hat das Gericht zudem Stefan Debus bestellt.