Otto
Umsatz-Minus beim Versand-Primus

Marc Opelt bei der Präsentation der Geschäftszahlen. Foto: Otto

Der Hamburger Versandhändler Otto verbucht im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/2023 (28.2.) ein Umsatzminus von 8,6%. Auch die Einrichtungs-Sortimente mussten Federn lassen.
„In Summe sind wir sehr unzufrieden mit dem vergangenen Jahr“: Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstands beim Hamburger Versandhändler Otto, blickt auf ein schwieriges Geschäftsjahr zurück. Der Umsatz von Otto und Marktplatz (Gross Merchandising Value) ging um 8,6% auf 6,372 Mrd. Euro zurück. Zahlen zum Geschäfts-Ergebnis wird es für das Einzelunternehmen Otto im Mai geben, wenn die Geschäftszahlen der Otto Group veröffentlicht werden.
Für die gesamte E-Commerce-Branche sei das vergangene Jahr schwierig gewesen, so auch für die Hamburger, die nur leicht über dem vom BEVH kommunizierten Branchenminus des Onlinehandels von 9% liegen. „Das Geschäftsjahr war von starker Kaufzurückhaltung geprägt“, so Opelt. Die habe bereits in der zweiten Jahreshälfte 2021 begonnen und kam 2022 dann voll zum Tragen. Energiepreise, Inflation, Krieg – „die Verbraucherlaune ging sukzessive nach unten“, so Opelt.
Für den Möbelbereich nannte Opelt keine konkreten Zahlen, wies aber auf die allgemeine Branchenstimmung hin, die auch Otto zu spüren bekam. „In den Einrichtungssortimenten hatten wir eine sehr gute Entwicklung in den Boom-Jahren, die sich jetzt stark abgekühlt hat.“ Der Rückgang sei in den unteren, preissensiblen Bereich deutlich stärker zu spüren als in den hochwertigeren Segmenten.
Die Zahl der aktiven Otto-Kunden blieb indes mit 11,3 Millionen einigermaßen stabil. Auf dem Otto-Marktplatz bieten aktuell über 5.000 Partner zusammen mit Otto rund 14,5 Millionen Produkte an. „Unser Kundenstamm ist auf einem guten Niveau aktiv geblieben, aber in anderen Warengruppen“, so Opelt. Die Verbraucher hätten sehr genau geschaut, wo sie ihr Geld ausgeben. „Es war ein super schwieriges Jahr, trotzdem haben wir unsere großen Zukunftsthemen vorangetrieben und schauen optimistisch-realistisch in die Zukunft.“ 
Eines dieser Zukunftsthemen ist die Nachhaltigkeit: Hier will Otto in den eigenen Geschäftsprozessen bis 2030 klimaneutral sein. Bis 2025 soll zudem die Marke von 1 Millionen Artikeln auf otto.de geknackt werden, die die Nachhaltigkeitskriterien des Unternehmens erfüllen. Aktuell sind es 626.000 Artikel. Mit den Eigen- und Lizenzmarken wollen die Hamburger künftig zu 100% nachhaltig sein. Aktueller Wert: 70%. Und auch beim Thema Seefracht ist das Thema aktuell: Der Schiffsdiesel soll Stück für Stück zugunsten von Bio-Kraftstoffen reduziert werden. Aktuell liegt deren Einsatz bei 15%. 


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