Rheingold-Studie „Kunde und Möbelkauf“
Die Zukunft des Wohnens soll sicher sein

Die neue Studie „Kunde und Möbelkauf“ des Rheingold Instituts hat ergründet, was Möbel und Einrichten für die Verbraucher bedeuten. „Einrichten ist vor allem mit Begeisterung verbunden“, lautet die zentrale Erkenntnis, wie Judith Barbolini, Unit Director und Mitglied der Geschäftsleitung beim Rheingold Institut erklärt. Die Studie wurde auf dem EMV-Handelskongress in Berlin für die Gesellschafter des Europa Möbel-Verbundes sowie auf dem Inside-Gipfel in München vorgestellt.
„Die Erkenntnisse sind zu wertvoll, als dass wir sie nun zu den Akten legen. Wir müssen die Customer Journey völlig neu denken und strukturieren“, betonen die EMV-Geschäftsführer Knut Albert, Felix Doerr und Ulf Rebenschütz. „Offenbar versuchen wir als Branche, die Kundinnen und Kunden mit einem Überangebot zu erschlagen. Dabei lautet die Devise aus den Studienerkenntnissen: Weniger – und dafür gezielter – ist mehr.“
Zwischen Beständigkeit und Selbstinszenierung
Im Rahmen der Studie kristallisierten sich zwei Einrichtungsspektren heraus: Beständigkeit vs. Wandel und Funktionalität vs. Selbstinszenierung. In diesen Spannungsfeldern findet Einrichten statt. Gleichzeitig zeigt sich: Die Menschen sind überfordert – nicht zuletzt durch die Dauerbeschallung auf allen Kanälen. „Durch die vielen Krisen und eine komplex gewordene Welt, die undurchschaubar und gefährlich erscheint, sind die Menschen in den letzten Jahren auch beim Einrichten dünnhäutiger geworden“, so Barbolini. Ein Indiz dafür, dass klassische Werbemethoden nicht mehr so greifen wie früher.
Die Zukunft des Wohnens soll für die Befragten vor allem eines sein: sicher. Ziel müsse es daher sein, langfristig glückliche „Möbelbeziehungen“ zu fördern – eine Herausforderung für den Handel, aber zugleich auch eine große Chance. Denn wer sich als vertrauensvoller Lotse und Navigator positioniert, kann das enorme Potenzial heben, das sich in den Interviews sehr deutlich gezeigt hat.
Sechs Empfehlungen für den Möbelhandel
Das Rheingold Institut hat aus der Studie sechs zentrale Handlungsempfehlungen für den Möbelhandel abgeleitet:
- KISS-Prinzip: Keep it simple and safe!
- Beziehungen pflegen: Verlässliche Kundenbeziehungen aufbauen – auch After- Sales gehört zur Customer Journey.
- Komplexität reduzieren: Kunden durch Vereinfachung zum „Perfect Match“ führen.
- Gestaltung ermöglichen: Raus aus der Starre, rein ins kreative Einrichten.
- Wohlfühlatmosphäre schaffen: Am POS einladende Räume gestalten.
- Weniger Reize, mehr Orientierung: Klare Angebote statt technologische Reizüberflutung.
In den kommenden Wochen wird der EMV weitere Studien-Insights aufbereiten und daraus strategische Maßnahmen sowohl für die Arbeit in der Zentrale als auch als Leitlinie für die EMV-Gesellschafter ableiten.