Rolf Benz / Kuka
Transaktion in trockenen Tüchern

Am 1. März dieses Jahres gab die Hüls-Unternehmensgruppe aus Stadtlohn bekannt, dass sie über die von ihr gehaltene LoCom GmbH & Co. KG am 28. Februar 2018 ihre 99,92%ige Beteiligung an der Rolf Benz AG & Co. KG und ihre 100%ige Beteiligung an der RB Management AG (einziger Komplementär der Rolf Benz AG & Co. KG) verkauft hat. Käufer ist – wie bereits berichtet – die chinesische Kuka Investment and Management Co. Ltd., eine Tochtergesellschaft von Jason Furniture aus Hangzhou in China. Nach Zustimmung durch die chinesischen und deutschen Behörden werden die Gesellschaftsanteile mit dem heutigen Closing an den Käufer übertragen, und der Unternehmensverkauf ist damit vollzogen. Dies teilt Rolf Benz heute in einer Presseerklärung mit.

Die Kuka Gruppe gehört zu den großen Playern auf dem chinesischen Markt für Wohnmöbel. Für das Jahr 2017 kann sie nach eigenen Angaben einen Umsatz von 850 Mio. Euro und einen Nettogewinn von 12% vorweisen, den sie mit 10.000 Mitarbeitern erwirtschaftete. An der Börse Shanghai verfügt das Unternehmen derzeit über eine Börsenkapitalisierung von 4 Mrd. Euro. „Wir sind sehr stolz auf unseren Erfolg und schätzen uns sehr glücklich, dass wir die Premiummarke Rolf Benz mit all ihren 454 Mitarbeitern an Bord begrüßen dürfen“, erklärt Gu Jiangsheng, Chairman der Kuka Gruppe. In einem Schreiben an alle Mitarbeiter von Rolf Benz führt Gu Jiangsheng weiter aus: „Es ist uns ein großes Bedürfnis zu versichern, dass wir die Marken-DNA von Rolf Benz voll und ganz respektieren. ‚Made in Germany‘ ist für uns ein hohes Gut, das wir auch zukünftig zu 100% pflegen werden. Wir brauchen jeden einzelnen Mitarbeiter von Rolf Benz, um weiterhin so erfolgreich zu sein. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass das gesamte Management-Team an Bord bleibt.“

Jürgen Mauß, Vorstandsvorsitzender von Rolf Benz, erklärt: „Die Kuka Gruppe ist ein hoch professionelles Unternehmen, das wohlüberlegt agiert. Kuka weiß genau, dass eine Luxusmarke wie Rolf Benz untrennbar mit ‚Made in Germany‘ verbunden ist. Das haben die Kuka Manager seit den ersten Sondierungsgesprächen immer wieder deutlich gemacht.“

Von Seiten der Hüls-Unternehmensgruppe wird die Transaktion wie folgt beschrieben: „Grundlage für die Unternehmensgruppe das Unternehmen Rolf Benz in die Hände von Kuka zu übergeben, war es, die dynamische Entwicklung von Rolf Benz auch in der Zukunft besonders im internationalen Bereich sicherzustellen“, so Ludwig Hüls, Inhaber und Geschäftsführer der Hüls-Unternehmensgruppe.

Jürgen Mauß führt weiter aus: „Rolf Benz hat damit beste Chancen, Wachstum und Profitabilität im exklusiven Premiumsegment zu forcieren. Der Export-Anteil der Marke Rolf Benz liegt bereits heute bei knapp 50%. Mit einem starken Partner wie Kuka haben wir einen ganz neuen, erstklassigen Zugang zum chinesischen und asiatischen Markt. Auch im Objektbereich können wir in dieser Konstellation viel umfassender aktiv werden.“

Ein Kurs, den Gu Jiangsheng bestätigt: „Kuka beabsichtigt, die Investitionen der Marke Rolf Benz zu erhöhen. Dies geschieht nicht nur in finanzieller Hinsicht. Wir stehen auch mit unserem Wissen und Netzwerk im chinesischen Markt zur Seite. Wir sind uns sicher, dass Rolf Benz dadurch nicht allein im chinesischen Markt, sondern auch in anderen Märkten schneller und ertragsstärker wachsen wird.“

Lesen Sie dazu auch das Exklusiv-Interview von Helmut Merkel, Chefredakteur (International) des MÖBELMARKT mit Leo Zhang, General Manager of International Investment Division von Kuka, den er im April in der Kuka-Zentrale in Hangzhou traf, in der April-Ausgabe des MÖBELMARKT.


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