Rotpunkt
Der Umsatz steigt auf 100 Mio. Euro

Die Geschäftsleitung von Rotpunkt Küchen (Foto von links): Andreas Wagner und Heinz- Jürgen Meyer (beide geschäftsführende Gesellschafter) sowie Sven Herden (Geschäftsführer Vertrieb und Marketing). Foto: Rotpunkt Küchen

Rotpunkt Küchen legte im Geschäftsjahr 2022 im Umsatz erneut kräftig zu: Um 15% auf jetzt 100 Mio. Euro.

Wie das Unternehmen mitteilt, speist sich dieser Anstieg nur zum Teil aus notwendigen Preisanpassungen, die auch Rotpunkt im vergangenen Jahr wegen deutlich gestiegener Material- und Energiepreise vornehmen musste. „Rund fünf Prozent der Umsatzsteigerung resultiert aus einem konkreten Mengenzuwachs“, erklärt Sven Herden, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb.

Zudem verkauft der Handel die Küchen von Rotpunkt immer hochwertiger. Allen voran die Themen Beleuchtung und Innenausstattung lassen die Durchschnittserlöse pro Kommission wachsen. Hinzu kommen zusätzliche Umsatzquellen über die Küche hinaus. Mit Lösungen für den Hauswirtschaftsraum, das Bad, die Garderobe und das Ankleidezimmer.

Stark im Export

Den Großteil der 100 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftet der Küchenmöbelhersteller zusammen mit seinen Handelspartnern im Ausland. Die Exportquote liegt nach wie vor bei etwa 80%. Größter Markt für Rotpunkt sind die Niederlande, gefolgt von Deutschland, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Skandinavien und Österreich. Aktuell startet der Marktaufbau in Slowenien und Kroatien. Der in 2022 realisierte Umsatzzuwachs konnte wie im Vorjahr proportional über alle Märkte erreicht werden.

Von 2018 bis 2022 legte der Umsatz des Familienunternehmens in Summe um 54% zu. Konkret stiegen die Erlöse von 65 Mio. Euro im Jahr 2018 auf die jetzt bilanzierten 100 Mio. Euro. Sämtliche Umsätze beziehen sich allein auf Möbel und deren Ausstattung. Elektrogeräte vertreibt Rotpunkt nicht.

Unternehmen wächst mit

Das Wachstum steht nach Auskunft der beiden geschäftsführenden Gesellschafter, Andreas Wagner und Heinz-Jürgen Meyer, auf der soliden Basis eines sich permanent entwickelnden Unternehmens. So stieg die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den beiden Standorten in Bünde und Getmold parallel zur Umsatzentwicklung gleichfalls: von 320 (Ende 2021) auf jetzt 369 (Stichtag 31. Dezember 2022). Aktuell werden weitere Fachkräfte eingestellt.

Ausbau und Modernisierung

Weitreichende Investitionen in Gebäude und Maschinen sowie in Lager, Logistik und die kaufmännische Organisation sollen die erfolgreiche Position von Rotpunkt Küchen untermauern und Raum für weiteres Wachstum schaffen. In einem ersten Schritt investiert das Unternehmen rund 15 Mio. Euro in verschiedene Maßnahmen. Dazu zählen Kapazitätserweiterungen sowie grundsätzliche Aspekte. „Corona hat gezeigt, dass ‚just-in-time‘ neu definiert werden muss“, sagt Sven Herden. Deshalb stehen zuerst Erweiterungen der Lagerfläche für Warenannahme, Versand und Logistik auf dem Programm. Das soll auch die Verfügbarkeit für den Handel beschleunigen. Nachdem inzwischen alle Genehmigungen vorliegen und die notwendigen Vorarbeiten abgeschlossen wurden, beginnen im April 2023 die eigentlichen Arbeiten für einen Hallenneubau am Firmensitz an der Ladestraße in Bünde. Rotpunkt Küchen investiert aber nicht nur in den Ausbau der Kapazitäten, sondern auch in die Modernisierung und den Austausch vorhandener Anlagen. Allein in einen neuen Bohrautomat rund 2,5 Mio. Euro. Ans Netz gehen soll die hochmoderne Anlage im Herbst 2023. Verbunden mit den Ausbauplänen sind zudem neue Gebäude für Schulung und Ausstellung. Deren Umsetzung erfolgt in einem weiteren Schritt und ist noch nicht final terminiert.

Weitere Investitionen fließen in den kaufmännischen Bereich und in die Förderung gesunder Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zwei zentrale Projekte stechen dabei hervor: die weitere Digitalisierung der Prozesse sowie die Optimierung der Auftragsbearbeitung. Ausgebaut werden soll auch das im vergangenen Jahr eingeführte „Rotpunkt Echo Systems“. Dabei handelt es sich um ein CRM-System (Customer- Relationship-Management), mit dem Geschäftsprozesse noch konkreter auf die Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet werden. Involviert sind sämtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Rotpunkt Küchen, die diesen Prozess mit Leben füllen. Genutzt wird dafür künftig eine zentrale Informations- und Wissensplattform. Das Ziel beschreibt Sven Herden so: „Wir wollen einzigartige Kundenerlebnisse schaffen.“ In Summe investiert Rotpunkt Küchen in den nächsten Jahren etwa 50 Mio. Euro in die Zukunftssicherung des Unternehmens.

Ausblick mit Zuversicht

Mit den genannten Maßnahmen soll die erfolgreiche Wachstumsstrategie fortgesetzt werden. Zwar kühle sich der Küchenmarkt im Vergleich zu den Vorjahren aktuell ab, so die Geschäftsleitung, dennoch planen die Verantwortlichen in Bünde im Jahr 2023 mit einer moderaten Umsatzsteigerung. „Leicht über dem Vorjahr“, konkretisiert Andreas Wagner. Für den zuversichtlichen Blick auf die nächsten Monate nennt er zwei konkrete Gründe: „Ein hoher Auftragsbestand sowie Menge und Qualität der aktuellen Auftragseingänge“.


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