Rupp-Spritzguss
Fortsetzung der Restrukturierung im Insolvenzverfahren

Die 1963 gegründete und bereits in der dritten Generation geführte Andreas Rupp GmbH, bei Kunden und in der Region unter dem Namen Rupp-Spritzguss bekannt, setzt ihre Restrukturierung im Rahmen eines Insolvenzverfahrens fort. Das zuständige Amtsgericht Heilbronn bestellte mit Holger Blümle von Schultze & Braun einen erfahrenen Sanierer zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Blümle, der bereits mehrere Unternehmen aus der Region und dem Kunststoffbereich bei ihrer Sanierung begleitet hat, ist aktuell vor Ort und verschafft sich einen Überblick über die Situation und die wirtschaftliche Lage des Unternehmens mit Sitz in Eppingen. „Der Geschäftsbetrieb bei Rupp-Spritzguss läuft mit Unterstützung der Kunden in vollem Umfang weiter. Die Kunden erhalten weiterhin die Hightech-Spritzgussteile in höchster Qualität und Komplexität, für die Rupp-Spritzgusstechnik seit fast 60 Jahren steht“, sagt Blümle.

Der vorläufige Insolvenzverwalter prüft nun die Optionen für die Restrukturierung des Familienunternehmens und sondiert dabei auch den Einstieg möglicher Investoren. „Rupp-Spritzguss ist bei den Produkten und den Kunden breit aufgestellt und mit seinen Hightech-Spritzgussteilen in vielen Branchen zu Hause. Neben der Automobilbranche ist Rupp auch für Kunden aus der Elektroindustrie, der Medizintechnik, dem Maschinenbau, der Haushaltsgeräte- und Möbelindustrie und der Bürotechnikbranche tätig. Ich sehe auch daher Chancen für die Restrukturierung“, sagt Blümle.

Ziel des Verfahrens ist unter anderem ein langfristiger Erhalt des Spritzguss-Spezialisten und der Arbeitspätze am Standort Eppingen. Zusammen mit Geschäftsführer Andreas Rupp und Betriebsleiter Sebastian Rupp hat Blümle die rund 100 Mitarbeiter bereits über das vorläufige Insolvenzverfahren informiert. Ihre Löhne und Gehälter sind bis Ende April über das sogenannte Insolvenzgeld abgesichert.

Die ausschlaggebende Ursache dafür, dass Rupp-Spritzguss seine Neuaufstellung nun im Rahmen eines Insolvenzverfahrens fortsetzt, ist der Krieg in der Ukraine. „Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Halbleiter-Mangels sind auch an uns nicht spurlos vorübergegangen“, sagt Geschäftsführer Andreas Rupp. „Wir haben aber schon früh damit begonnen, unsere Produktionskapazitäten und -prozesse an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. So hätten wir diese durchaus schmerzhaften Krisen und auch die in den letzten Jahren stark gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten durch unsere vorausschauende Planung noch meistern können.“ Durch einen erneuten deutlichen Umsatzeinbruch infolge der Werksschließungen beziehungsweise der deutlich eingeschränkten Produktion der deutschen Fahrzeughersteller aufgrund der Ukraine-Krise sei diese Planung nun jedoch nicht mehr zu halten gewesen, so Rupp weiter. „Wir sind aber sicher, dass wir unser Unternehmen auf dem jetzt eingeschlagenen Weg für die Zukunft neu aufstellen und wir im kommenden Jahr unser 60-jähriges Betriebsjubiläum feiern können.“


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