Schmidt Groupe
Konstante Geschäftszahlen

Das Werk Türkismühle. Foto: Schmidt Groupe

Die Schmidt Groupe ist nach eigener Aussage „resilient“ und blickt optimistisch in die Zukunft. Trotz rauen konjunkturellen Umfelds präsentiert das Unternehmen nun konstante Geschäftszahlen.

Zwei Jahre lang gab es ordentlich Rückenwind. Da wurde verstärkt in neue Möbel und Küchen investiert. Allerdings war abzusehen, dass angesichts des überproportionalen Wachstums während der Corona-Pandemie die Zeit der Sonderkonjunktur irgendwann endet. Hin zu einer normalen konstanten Nachfragesituation. Aber durch die hinlänglich bekannten Gründe wie hohe Inflation, steigende Zinsen, allgemeine Kostensteigerungen und unsichere Energiepreise befindet sich die Möbel-Branche in einer konjunkturellen Großwetterlage, die es so lange nicht mehr gab.

Doch in diesem Gewittersturm zeige sich die Schmidt Groupe äußerst resilient und widerstandsfähig. So vermeldet der Möbelhersteller für das Wirtschaftsjahr 2023 solide Ergebnisse, die über dem Markt liegen. Der Produktionsumsatz von 668 Mio. Euro liegt 0,2% unter dem Resultat aus dem Vorjahr von 670 Mio. Euro. Wobei hier eine Anpassung der Umsatzzahlen erfolgte, da man im vergangenen Jahr im Zuge der fortlaufenden strategischen Ausrichtung die Anteile am Joint Venture in China an die dortigen Geschäftspartner veräußerte, während die Markenlizenz erhalten blieb.

Ebenfalls konstante Zahlen weist man beim Handelsumsatz mitsamt der über die Gruppe gelieferten Elektroeinbaugeräte vor. Hier hat das von Anne Leitzgen in dritter Generation geführte deutsch-französische Familienunternehmen 1,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. „Wir fühlen uns stark und gefestigt. Wir haben bewiesen, dass wir den widrigen Umständen standhalten. Und wir werden mehr als bereit sein, wenn der Markt wieder Fahrt aufnimmt", sagt Laurent Blum, der Generaldirektor der Schmidt Groupe. Einen richtigen Schub gab es erneut bei der Anzahl der Mono-Markenstudios, welche die Marke Schmidt sowie in Frankreich und Belgien zudem das Label „cuisinella“ vertreiben. Es gibt nun 914 exklusive Partnerhäuser, was einen Zuwachs von 58 Studios bedeutet – und gleichzeitig einen Rekord darstellt. Noch nie wurden in einem Jahr so viele neue Ladeneinheiten eröffnet. Die für 2030 anvisierte magische Marke von 1.000 Partnerhäusern wird somit schon Ende dieses Jahres in greifbarer Nähe sein, da in 2024 rund 40 Neueröffnungen geplant sind. Der Konzern ist in 22 Ländern der Welt vertreten. In Deutschland bieten 30 exklusive Fachhändler eine individuelle Möblierung auf Maß an. In Bezug auf die Standortentwicklung verlagert Europas fünftgrößter Küchenhersteller seine Geschäfte mit neuen, kleineren Formaten von 50 bis 150 Quadratmetern mehr in die Innenstädte.

Weichen Richtung Zukunft gestellt

Der französische Marktführer verfolgt weiterhin eine dynamische Beschäftigungspolitik, was sich in einem stetigen Anstieg der Mitarbeiterzahl zeigt. Im Geschäftsjahr 2023 zählte der Konzern 1.937 Betriebsangehörige, die sich auf den Hauptsitz im Elsass sowie auf fünf weitere Produktionsstätten verteilten. „In Deutschland sind am Stammsitz in Türkismühle 179 Arbeitnehmer tätig“, ergänzt Wolfgang Thorwart, der Geschäftsführer der zur Gruppe gehörenden Schmidt Küchen GmbH & Co. KG. Besonders bemerkenswert ist der deutliche Anstieg um 5,5% bei der Gesamtzahl der Mitarbeiter, einschließlich der Angestellten aus den Studios. Sie markiert einen neuen Rekordwert von 8.854 Beschäftigten – ein Meilenstein in der 90-jährigen Unternehmensgeschichte. Und die forcierte Expansion wird diese Zahl weiter steigern lassen.

So ist geplant, dass für das laufende Jahr etwa 190 Mitarbeiter sowie 70 Werkstudenten eingestellt werden. Ein Umstand, der auch den vorgesehenen Investitionen geschuldet ist. So wurden im Vorjahr 50 Mio. Euro investiert und für die nächsten drei Jahre sind zusätzlich 150 Mio. einkalkuliert. Hier entfallen alleine 80 Mio. Euro auf die Fertigstellung von U3B. Dieses 18.000 Quadratmeter große Werk in Sélestat wird die Produktionskapazitäten für Wohnmöbel verdoppeln. Derzeit noch im Bau soll die Inbetriebnahme im ersten Quartal 2025 erfolgen. Auch in den deutschen Standort Türkismühle wird weiter investiert, so fließt alleine in diesem Jahr eine Million Euro in eine Roboteranlage. Thorwart: „Wir haben gesehen, dass in einem umkämpften Markt unsere Diversifizierungsstrategie Früchte trägt. Das Angebot weit über die Küche hinaus versetzte uns in die Lage, trotz der Krise unseren Umsatz nahezu zu halten. Diesen Weg werden wir kontinuierlich weitergehen.“ Und nicht nur das, er wird auch ausgebaut. Die Erweiterung des Leistungsspektrums und des Produktportfolios umfasst die Erschließung weiterer Zielgruppen. Ende 2023 präsentierte die Schmidt Groupe stolz ID Pro. Eine neue Marke, die in Frankreich das B2B-Geschäft vorantreiben soll. Man bietet individuell angepasste, professionelle Raumausstattungen für Kunden aus verschiedenen Branchen und Gewerbe – etwa aus dem Einzelhandel, Hotellerie oder Gesundheitswesen. Das Ziel: Den Umsatz in diesem Sektor bis 2030 auf 100 Mio. Euro zu steigern, wofür bereits 20 Vertriebspartner gewonnen wurden. Diese Zahl soll sich in 2024 verdoppeln.


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