Steinhoff
Prozess wegen Bilanzfälschung beginnt

In Oldenburg beginnt heute der Prozess wegen milliardenschwerer Bilanzfälschungen beim Möbelkonzern Steinhoff International. Das geht aus einer Pressemitteilung des zuständigen Amtsgerichtes in Oldenburg hervor. Das Verfahren richtet sich gegen den ehemaligen CEO Markus Jooste sowie einen Treuhänder der Gesellschaft. Das Verfahren gegen die deutschen Geschäftsführer der betroffenen Tochtergesellschaften wurde aus organisatorischen Gründen abgetrennt und wird am 3. Mai ebenfalls in Oldenburg beginnen. Für das Verfahren gegen Jooste und den mitangeklagten Treuhänder hat das Amtsgericht Oldenburg zunächst neun Verhandlungstage bis zum 14.6.2023 angesetzt.

Der 62 jährige Jooste und sein 72jähriger Mitangeklagter sollen durch schwer nachvollziehbare Scheingeschäfte sowie durch die überhöhte Bewertung von Anlagevermögen in Bilanzen im europäischen Teilbereich des Konzerns auflaufende Verluste verschiedener Tochtergesellschaften verschleiert und darüber hinaus vermeintliche Gewinne für den Gesamtkonzern ausgewiesen haben. Infolgedessen war der Steinhoff-Konzern 2017 unter seiner Schuldenlast weitestgehend zusammen gebrochen, aktuell notiert die Aktie nur knapp über einem Cent.

Bei den Bilanzfälschungen soll unter anderem durch die Veräußerung einer inaktiven Gesellschaft des Konzerns ein Gewinn von mehr als 800 Millionen Euro verbucht worden sein. Auch soll der Wert von Immobilien bei der Steinhoff-Tochter Tau Enterprises um mehr als 800 Millionen Euro zu hoch ausgewiesen worden sein. Infolge dieser Geschäftspraktiken seien Jahresabschlüsse von Tau Enterprises GmbH und einer weiteren Tochtergesellschaft (Omega Enterprises GmbH) zu hoch ausgewiesen worden sein, was wiederum Auswirkungen auf die Konzernbilanz gehabt habe.

Wie das Nachrichtenportal n-tv.de heute zudem berichtet, werden sowohl Markus Jooste als auch sein Mitangeklagter zum heutigen Prozessauftakt erwartet.


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