VdDK-Vorstandssitzung bei Express Küchen
Aufgelockerte Stimmung und Zuversicht

Am 24. Mai kam das Leitungsgremium des Verbands der Deutschen Küchenmöbelindustrie (VdDK) auf Einladung von Express Küchen-Geschäftsführer Manfred Wippermann am Fertigungsstandort Melle zu seiner Frühjahrssitzung zusammen. Noch beflügelt vom Schwung der zeitgleich zu Ende gehenden Interzum sei die Stimmung aufgelockert und zuversichtlich gewesen. „Sicherlich trugen dazu auch die anscheinend wieder anziehenden Auftragseingänge bei. Nicht vergessen werden darf hierbei besonders, dass der April 2018 bereits mit über 26% Zuwachs zu 2017 glänzte und somit die ‚Latte’ für nochmalige Zuwächse außergewöhnlich hoch liegt“, teilt der VdDK mit.

Im Fokus der Sitzung standen neben dem Geschäftsbericht von Hauptgeschäftsführer Dr. Lucas Heumann mit der umfassenden Darstellung der konjunkturellen Situation die Schwerpunkte Entsorgung von Transportverpackungen, verschiedene Rechtsthemen im Verhältnis zum Möbelhandel sowie Aktuelles aus dem DCC-Fachbeirat Küche/Bad. Aus Köln angereist war Messemacher Bernd Sanden von der Koelnmesse GmbH, der sowohl über Veränderungen bei der kommenden imm cologne als auch zur LivingKitchen 2021 informierte.

Zunehmend heiter – April-Sonne lockert Konjunkturwolken auf

Der Geschäftsbericht von Dr. Heumann zeigte deutlich, welch ausgesprochen außergewöhnliches Jahr 2018 für die deutsche Küchenmöbelindustrie war. Trotz eines Jahrhundertsommers, der viele Möbelgeschäfte „leer“ aussehen ließ, wuchs das Branchensegment Küche um 5,5%. Dass dieses Wachstum maßgeblich vom Ausland getragen wird, zeuge von der ausgesprochen guten Positionierung der VdDK-Mitglieder auf internationalen Märkten.

Die Situation hatte sich allerdings im 1. Quartal 2019 – bezogen auf dieses außergewöhnliche Niveau – leicht eingetrübt, wobei der Ausdruck „heiter bis wolkig“ die Lage am besten kennzeichnete. Unter dem Strich scheint der durch vorhergegangene Insolvenzen gewaltig gestiegene Auftragsbestand nun abgebaut, die Lieferzeit bewegen sich in normalem Rahmen.

Der April gebe allerdings bereits wieder Hoffnung, dass konjunktureller Sonnenschein die Wolken vertreibt, zumindest jedoch auflockert. Und wieder einmal tragen dabei die Ausfuhren signifikant bei. Mit Blick auf die düstere Verbraucherstimmung im Küchen-Exportland Nr. 1 ‚Frankreich‘ bleibe zu hoffen, dass die Exportumsätze im weiteren Jahresverlauf zumindest stabil bleiben.

Der Bericht des Hauptgeschäftsführers zeigte immer wieder sehr deutlich die große Bedeutung der von der Verbandsgeschäftsstelle gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen der jeweiligen Fachverbände erhobenen Statistiken. Inzwischen bedienen sich die Entscheider in der Branche aus vielerlei Herforder Indikatoren: wie die Auftragseingangsstatistiken für Küche, Polster, Wohnen und Bad oder der Umfrage zum Krankenstand, die quartalsweise Erhebung zur Geschäftslage sowie die Analysen zu Effektiventgelten, Altersstruktur, Reklamationen, Produktionsstandort und Vertriebswegen von Polster-, Wohn- und Badmöbelindustrie.

LivingKitchen 2021: neue Ideen, intensive Marktbearbeitung

Bernd Sanden stellte zwar die geplanten Neuerungen bei der kommenden imm cologne bzw. LivingKitchen vor, machte den Aufschlag jedoch mit dem wichtigen Verweis auf die Bedeutung des ostwestfälischen Möbelclusters für die Messelandschaft. Insbesondere die Küchenmöbelindustrie weist in diesem Gebiet eine außerordentliche hohe Konzentration mit weltweiter Ausstrahlung aus – ein Umstand, den die Koelnmesse mit dem regionalen Bezug der Zuliefermesse ZOW, also mit Geschäften direkt vor Ort, nachhaltig unterstützen werde.

Sanden stellte fokussiert den Anspruch künftiger Kölner Möbelmessen als „The interior business event“ heraus. Dies werde 2020 in Halle 10 thematisiert mit einer breiten Differenzierung nach designerischem Anspruch. Neu ab kommenden Jahr seien u.a. ein neues Marketingpaket mit einer Flatrate „off limit“ für Besuchereinladungen für Aussteller, die Installation von Themenwelten und die Konzentration auf das Segment „Home“.

Für die LivingKitchen 2021 hat der Messeverantwortliche unter anderem die Mobilisierung des deutschen Küchenfachhandels auf Besucher- sowie der Elektrogeräteindustrie auf Ausstellerseite als Ziel. Neben der künftig neuen Hallenstruktur durch die moderne, für die LivingKitchen eingeplante Halle 1+ konnte Sanden mit dem Novum punkten, dass der Anmeldestart für 2021 frühzeitig auf den Juli dieses Jahres fixiert wurde.

Branchenlösung für Rücknahme Transportverpackungen bis Ende 2020 gesichert

Andreas Ruf von der Herforder Geschäftsstelle machte die VdDK-Vorstände schließlich mit den Veränderungen bei der branchenweiten Entsorgungslösung von Transportverpackungen vertraut. Das bisherige Erfolgsmodell sei nach intensiven Verhandlungen bis Ende 2020 über den Partner RKT gesichert – für die Zeit danach starten Ausschreibung bzw. Verhandlungen demnächst. Die Sitzungsteilnehmer machten klar, dass die Küchenmöbelindustrie an einer gemeinsamen Branchenlösung mit attraktiven Konditionen festhalten will.

Einen weiten Bogen zu juristischen Schwerpunkten schlug danach Corinna Kronsbein, derzeit Referentin des Hauptgeschäftsführers in Herford. Beachtung fand unter den Zuhörern der erst 2018 initiierte Arbeitskreis Unternehmensjuristen, der sich erstklassigen Zuspruchs erfreut. Diskutiert wurden auch die Klage der Wettbewerbszentrale gegen Giga International, die notwendige Überarbeitung des Formulars zu Qualitätsanforderungen eines großen Einkaufsverbands sowie die einseitig erklärte Neufassung der Berechnungsgrundlagen von Warenkreditversicherungen für die Möbelindustrie.

DCC-Geschäftsführer Dr. Olaf Plümer legte gegenüber dem VdDK-Vorstand schließlich Rechenschaft ab über die zuletzt geleistete Arbeit im DCC mit besonderem Blick auf den Fachbeirat Küche/Bad. Sehr erfreut wurden vom VdDK-Gremium u.a. die vom VDM geförderten DCC-Vorhaben zur Expansion des IDM-Standards auf fremdsprachige Märkte und zur elektronischen Bestellabwicklung (EDI) aufgenommen.

Dr. Heumann schloss die Veranstaltung mit der Vorstellung des Haushalts des Verbands. Die nächste Vorstandssitzung, turnusmäßig im Herbst 2019, wird nach Abstimmung unter den etwa 20 Sitzungsteilnehmern am 27. November stattfinden.


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