VDM
Esszimmer: Schräges aus dem 3D-Drucker

Der Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) macht neue Trends in der Esszimmer-Kultur aus und erwartet „kreative Neuerungen bei Tischen, Stühlen & Co“. Diese würden sich an Design-Klassikern des letzten Jahrhunderts orientieren, aber mit High Tech produziert.
„Bei Möbeln folgt die Form zwar meist mehr der Funktion, als dies bei anderen Gütern der Fall ist, dennoch arbeiten die Möbelhersteller jedes Jahr an weiteren Details, um ihren Produkten ein zeitgemäßes und zukunftsfähiges Design zu verleihen“, erklärt VDM-Hauptgeschäftsführer Dirk-Uwe Klaas. Vier Beine und eine Tischplatte aus Massivholz seien demnach „ein bewährtes Grundkonstrukt für einen Tisch“, aber würden „regelmäßig neu erfunden“. So auch in diesem Jahr wieder.
 

Comeback des Nierentischs


Eine Veränderung, die gleich mehrere Hersteller von Esszimmermöbeln, aber auch von Tischen für andere Wohnbereiche jüngst vorgenommen haben, sind schräge Tischbeine, meist aus Massivholz, mit einem Innenwinkel zwischen Tischbein und Tischplatte von mehr als 90 Grad. „Eine solche Konstruktion nimmt – wenn überhaupt – nur unwesentlich mehr Stellfläche in Anspruch, gewährt dann aber spürbar mehr Beinfreiheit“, weiß Möbelexperte Klaas.
Weiteren positiven Einfluss auf den Sitzkomfort im Esszimmer hätten „die wieder in Mode kommenden Lounge-Sessel“, die sich zum ergonomischen Esssessel weiterentwickelt haben.
„Das Design der Esssessel lehnt sich stark an Entwürfe der 50er- und 60er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts an. Wir finden dieses Mid-Century-Design gerade bei Möbeln für das Wohn- und Esszimmer wieder sehr häufig vor“, so Klaas. Ein weiteres Beispiel dafür seien auch nierenförmige Beistelltische für das Wohnzimmer, die häufig ebenfalls auf drei bis vier schrägen Tischbeinen stehen. Bei kleinen und eher leichten Tischen würden die schrägen Beine zu einer verbesserten Statik beitragen, so auch bei Tischen, an denen die Beine aus dem Zentrum der Tischplatte nach außen ragen.
 

Esszimmermöbel werden immer individueller


Dennoch seien auch „viele andere Formen und Materialien von Stühlen und Tischen“ zu entdecken, „denn der Megatrend ,Individualisierung‘ zieht sich weiterhin wie ein roter Faden durch die gesamte Möbelindustrie“, stellt Klaas fest. So würden im Portfolio mancher Möbelhersteller futuristische Tische mit Metallrahmen sowie Tischplatten aus Naturstein oder Glas und ergonomische Schwingsessel aus Kunststoff zu den erfolgversprechenden Neuheiten zählen.
Noch weitaus individueller könnten einzelne Bauteile in naher Zukunft dank des 3D-Drucks werden. Erste Möbelhersteller verwenden diesen zum Beispiel auch schon für Tischbeine. Klaas: „Ob diese dann schräg oder gerade sind, sich zu dritt oder viert nach außen neigen oder eben nicht, ob sie natürlich holzfarben, künstlich gemasert oder bunt lackiert sind und mit Streifen oder Punkten aufwarten – das darf der Endverbraucher schließlich selbst entscheiden.“

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