VDM / VHK
Möbelumsatz wächst durch Preiserhöhungen

Jan Kurth (links) und Elmar Duffner berichten zur aktuellen Lage der Möbelindustrie. Fotos: VHK

Die deutsche Möbelindustrie hat ihren Umsatz laut amtlicher Statistik im vergangenen Jahr um knapp 7 Prozent auf rund 18,8 Milliarden Euro gesteigert. Ausschlaggebend waren dabei die Preisanpassungen, die aufgrund der Erhöhung der Material- und Energiekosten notwendig wurden. Das teilte der Verband der Deutschen Möbelindustrie heute auf einer Pressekonferenz zur Lage der Möbelbranche mit. Der Inlandsumsatz zog dabei um 5,4 Prozent an, im Ausland erzielten die Möbelproduzenten ein kräftiges Umsatzwachstum von 9,8 Prozent. Die Exportquote kletterte auf 33,2 Prozent. Für das laufende Jahr rechnet die Branche mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau. 

„Die deutschen Möbelhersteller befinden sich weiter in einem schwierigen Marktumfeld, auch wenn die Lage nicht mehr ganz so pessimistisch eingeschätzt wird wie noch im Herbst“, berichtete Elmar Duffner, Präsident des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM), bei einer Online-Pressekonferenz zur Lage der Branche. Neben der Kaufzurückhaltung der Verbraucher setzten insbesondere die gestiegenen Material- und Energiekosten die Möbelproduzenten stark unter Druck. Die für die Industrie existenziell wichtige Weitergabe der Kostensteigerungen in der Wertschöpfungskette sei bisher nur in Teilen gelungen. „Der Kostendruck bleibt auch in diesem Jahr weiterhin hoch“, stellte Duffner fest. 

Nach dem Stimmungstief im Herbst habe sich das Klima in der Möbelindustrie mittlerweile wieder etwas aufgehellt, berichtete der Verbandspräsident weiter. Die staatlichen Preisbremsen für Gas und Strom hätten zu einer gewissen Beruhigung im Markt beigetragen. Zudem scheine die Inflation den Zenit überschritten zu haben. Laut Ifo-Institut zeigte sich die Möbelindustrie zum Start in das Jahr 2023 wieder zuversichtlicher. Das Geschäftsklima hellte sich im Januar leicht auf, die Geschäftserwartungen legten den zweiten Monat in Folge zu. Eine Entspannung stellt die Branche bei der Materialbeschaffung fest. „Die meisten Vorprodukte sind inzwischen wieder stabil verfügbar, unsere Lieferzeiten bewegen sich größtenteils im regulären Rahmen“, sagte Duffner. 

Für das laufende Jahr prognostizierte Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK), für die Branche einen Umsatz auf Vorjahresniveau. Im ersten Halbjahr sei mit einer gedämpften Marktentwicklung zu rechnen. Für das zweite Halbjahr werde eine allmähliche wirtschaftliche Erholung erwartet, da die Unsicherheit der Verbraucher abnehmen und sich die Entspannung an den Energiemärkten bemerkbar machen werde. „Wir sind zuversichtlich, dass das Thema Einrichten weiter hohe Priorität genießt“, sagte Kurth.

Lesen Sie einen ausführlichen Bericht zur Marktlage der deutschen Möbelindustrie in der März-Ausgabe des MÖBELMARKT.


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