Verbände der Möbelindustrie
Wiederwahl der Führungsspitze
Digitaler Produktpass und Produktsicherheit im Fokus der Diskussion
Berlin / Herford. Die Mitglieder der Verbände der Deutschen Polster- und Wohnmöbelindustrie (VdDP/VdDW) haben sich vergangene Woche in Berlin getroffen. Im Fokus stand die Wiederwahl der Führungsspitze, der geplante Digitale Produktpass sowie die EU-Verordnung über allgemeine Produktsicherheit.
Bei den turnusgemäßen Vorstandswahlen wurden die Führungsspitzen beider Verbände in ihren Ämtern bestätigt. Dem Verband der Deutschen Polstermöbelindustrie (VdDP) steht weiter Leo Lübke (Cor Sitzmöbel) vor. Der seit 2019 amtierende VdDP-Vorstandsvorsitzende, der seit einem Jahr auch Präsident des Verbands der Deutschen Möbelindustrie ist, wurde einstimmig für drei weitere Jahre gewählt. „Mein Ziel ist es, dass wir unserer Branche noch mehr Gehör bei der Politik verschaffen, das Interesse der Verbraucher an unseren Produkten ankurbeln und unsere Präsenz auf internationalen Märkten stärken“, sagte Lübke. Als Lübkes Stellvertreter fungiert unverändert Marc Greve (Polipol Polstermöbel). Zum weiteren Stellvertreter wählten die Mitglieder Helge Gemsjäger (Rolf Benz). Er folgt dem ausscheidenden Stefan Bornemann (ehemals Erpo) nach, der mit Dank für sein langjähriges Engagement verabschiedet wurde. Als Beisitzer neu in den VdDP-Vorstand berufen wurden Carolin Kutzera (Bretz Wohnträume) und Jochen Hein (Ruf Betten).
Den Vorstandsvorsitz des Verbands der Deutschen Wohnmöbelindustrie (VdDW) übernimmt weiterhin Markus Wiemann (Oeseder Möbel-Industrie). Der bisherige Co-Vorsitzende Wolfgang Kettnaker (Kettnaker GmbH) wurde zu seinem Stellvertreter berufen. Neuer Beisitzer ist Stephan Rotter (Wimmer Wohnkollektionen).
Im Zentrum der Diskussion stand der geplante Digitale Produktpass, welcher eine Vielzahl an Informationen unter anderem für die Weiterverwendung, die Demontage und die stoffliche Verwertung der Möbel enthalten soll. Für jedes Produkt wird dafür ein sogenannter Datencontainer, auch als digitaler Zwilling bezeichnet, benötigt. Olaf Plümer, Geschäftsführer des Daten Competence Center, präsentierte zwei digitale Zwillinge, die im Rahmen des Konsortiums Furniture-X für einen Küchenschrank und einen Sessel erstellt wurden. Mit den Beispielen sollen die Machbarkeit und die Vorteile des Digitalen Produktpasses gezeigt werden.
Zu den weiteren Themen zählte die neue EU-Verordnung über die allgemeine Produktsicherheit (GPSR). Heiner Strack, Leiter Technik/Umwelt/Normung der Möbelverbände, stellte den Mitgliedsunternehmen ein Konzept für einen Branchenstandard zur Risikobeurteilung vor, der ihnen die Umsetzung der Verordnung erleichtern soll. Zudem befassten sich die Mitglieder mit den Aktivitäten zur Förderung des Exports. So ist im kommenden Jahr zum zweiten Mal ein deutscher Gemeinschaftsstand auf der Londoner Designmesse „Clerkenwell Design Week“ geplant. In Vorbereitung befinden sich weitere Gemeinschaftsauftritte auf Auslandsmessen, etwa in Paris und Dubai.