Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM)
Wohnen 2018: „Digitalisierung im Kerzenschein“
Die imm cologne 2018 zeigte in der Woche vom 15. bis 21. Januar die neuesten Trends und Entwicklungen im internationalen Möbel- und Einrichtungsangebot. Der Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) hat daraus einen Überblick über das „Wohnen von Morgen“ erstellt.
Derzeit gibt es in Deutschland 41 Millionen Haushalte – Tendenz steigend. Für zwei Drittel der Deutschen müsse die eigene Wohnung Gemütlichkeit ausstrahlen. Mit einer organischen Formensprache, authentischen Materialien und warmen Farben gehe das für die meisten Menschen besser, als mit schlichten, kantigen und kühlen Möbelentwürfen. Gewohnt wird aber nicht nur mit Möbeln: Auch bunte Kombinationen aus Möbeln, Wandfarbe, Tapete, Dekorationen und Accessoires seien sehr beliebt.
„Smart Home“ meets Vintage
Auch beim Wohnen werde das Thema „Smart Home“ immer wichtiger: So werden bei vielen Haushaltsgeräten, Fenstern und Türen, bei der Weißen Ware, der Heizungssteuerung etc. Anwendungsfunktionen angeboten, die vor allem den Komfort und die Bequemlichkeit im Alltag erhöhen. Die Dinge sind einzeln und bequem vom Sofa aus steuerbar und vernetzen sich zunehmend untereinander.
In dieser digitalen Transformation wollen immer mehr Menschen wieder mehr Bodenhaftung: Vintage-Look, Retro, Boho-Stil und Mid-Century-Design sind die Trendwelten der Zukunft. „Als visueller Ohrwurm zeigte sich durch alle Hallen und Segmente eine vor allem an das Mid-Century-Design angelehnte Formensprache. Filigrane, eher kleine Möbel, Beistelltische in allen Varianten, Bezugsstoffe aus haptisch angenehmem Samt und Bouclé. Für kleine Wohnungen in großen Städten gibt es in der kommenden Saison außerdem eine Reihe von attraktiven Multifunktionsmöbeln, die teilweise mit LED-Lichttechnik ausgestattet sehr viele Einsatzbereiche bespielen können“, so die Beobachtungen des VDM auf der imm cologne.
Licht schafft Atmosphäre
Immer wichtiger für die Gesamtatmosphäre beim Wohnen werde gutes Licht: Die inzwischen kostengünstige LED-Lichttechnik finde sich in der gläsernen Vitrine, hinterm Regal oder unterm Bett und trage zur wohnlichen Beleuchtungsatmosphäre der Wohnung bei. Neuester Clou der Leuchtenbranche: verbesserte LED-Licht-Akkus mit langer Laufzeit. Diese kabellosen und tragbaren flexiblen Lichtspender seien gerade für Kleinwohnungen praktisch. Auch Kerzen werden wieder beliebter: 2016 hat jeder Bürger der Europäischen Union durchschnittlich 1,45 kg Kerzen (+6,2%) konsumiert.
Wellnessoase Bad
Der einstige Hygieneraum Bad werde mit seinen durchschnittlich 9,1 qm zunehmend Wohlfühloase. Die Investitionsbereitschaft wird von Branchenkennern für die kommenden Jahre aufgrund der stabilen Baukonjunktur aber auch durch Renovierungen im Bestand als hoch eingeschätzt. „Inzwischen gibt es für die unterschiedlichsten Stimmungen sogar den passenden Wasserstrahl. Fontänenartige Wasserfälle prasseln beim Duschen auf ihre glücklichen Benutzer. Individuelle Dusch-Szenarien, gerne gekoppelt mit passendem Lichtprogramm im Raum, sind erwünscht. Am Morgen zur Aktivierung und am Abend zur Entspannung. Ganzheitliches Interior Design statt technisch wirkendem Produktdesign im Bad ist angesagt und wird sich weiter fortsetzen. Modulare Möbel statt Einbaubecken, Tapeten statt Fliesen und ein warmer Fußboden aus Holz, das Badezimmer entwickelt sich zum Lieblingsraum für entspannte Stunden“, so der VDM zum Thema Bad.
An der Natur orientiert
Insgesamt geht der VDM in der kommenden Saison von mehr organischen Formen vor allem im Sitzmöbelbereich aus: „Organisches Design orientiert sich an der organischen Natur. Dynamische Rundungen und kraftvolle Wölbungen treten als auffällige Merkmale hervor. Organisches Design ist weich und grenzt sich daher deutlich von geometrischen und sachlichen Formen ab. Ein absolutes Trendthema bei den Bezügen ist die Kombination von Leder und Stoff. Ob bei Esssesseln, Loungechairs oder Sofas: Leder und Stoff verbindet die Sehnsüchte beider gängiger Geschlechter und zeigt eine kühne neue Oberflächenmixtur.“