Der folgende MÖBELMARKT-Experten-Beitrag wird Ihnen von Vogelsänger Studios zur Verfügung gestellt. Form, Stil und Inhalt liegen allein in der Verantwortung des Autors Norbert Gierlich. Die hier veröffentlichte Meinung kann daher von der Meinung der Redaktion oder des Herausgebers abweichen.
Vogelsänger Studios
Expertenbeitrag: Erfolg durch mutiges Storytelling
am Beispiel LAZURIT
Im Vorfeld der Int. Möbelmesse (IMM) 2019 sagte Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, dass die deutsche Möbelindustrie sich 2019 behaupten wird. Als einen Faktor führt er an, dass „der Inlandsmarkt sich vor dem Hintergrund einer leicht positiven Konsumnachfrage, steigender Nettoeinkommen und robuster Baukonjunktur stabil entwickeln wird. Hierbei wird es den deutschen Herstellern trotz hoher Importkonkurrenz gelingen, ihre Marktanteile zu verteidigen. Dies umso mehr, wenn es im Schulterschluss mit dem Handel möglich ist, die Themen Wohnen und Einrichten ‚Made in Germany‘ stärker in den Vordergrund zu stellen.“
Kurth setzt in seinem Statement darauf, sich mit Marketing, in diesem Fall des „Gütesiegels“ ‚Made in Germany‘, von Konkurrenten abzusetzen. Insofern gewinnt das Marketing im Möbelbereich weiter deutlich an Bedeutung. Was heute und in Zukunft für deutsche Hersteller gilt, betrifft auch führende Hersteller aus dem Ausland. Ein gutes Beispiel ist LAZURIT, 1992 gegründet und nun Russlands Marktführer im Bereich Vollsortiment, mit mehr als 6.000 Angestellten an über 500 Standorten. Das Unternehmen sah sich der Aufgabe gegenüber, die emotionale Bindung zwischen der Marke LAZURIT und dem Kunden im Heimatmarkt aufrecht zu erhalten und zu stärken. Dies ähnelt dem Standpunkt, den Kurth für die deutschen Möbelhersteller zur Behauptung seiner Stellung im Markt als wichtig ansieht. Während Kurth ‚Made in Germany‘, also die Qualität der Produkte, in den Vordergrund stellen möchte, war und ist beim russischen Möbelhersteller die „Differenzierung durch visuelles Storytelling“ in europäischer und selbstbewusster Tonalität sowie Bildsprache ein zentrales Thema. Neue Kunden sollen über aufwändigere Inszenierungen angesprochen und überzeugt werden.
Hierzu entstanden Bildwelten, die Aspekte wie Beruf, Erfolg und Familie emotional darstellen. Vor allem die Dekoration macht die Ansprüche klar erkennbar und zeigt die jeweiligen Vorstellungen der Bewohner, die die Räume prägen. Dabei setzten die kreativen Köpfe unter anderem auf Tiere als Familienmitglieder. So streckt zum Beispiel ein Pferd seinen Kopf in die Küche. In weiteren Bildwelten werden Kinderzimmer zur „Pilotenwelt“ oder zur Bühne für „Kleine Ballerinas“. Damit wird der Fokus der Bilder bewusst nicht auf die Küche oder Einrichtung gelegt, sondern auf die Momente, Erlebnisse und Erfahrungen, die in diesen Räumen entstehen. Hinter jedem Bild steckt somit eine Geschichten, die die Betrachter und Kunden berühren, ansprechen und eine emotionale Bindung zur Marke erzeugen. Um die Kampagne auf der Fläche zu verlängern, werden die Motive analog der Bildwelten präsentiert. Durch das Wiederspiegeln auf den Verkaufsflächen tauchen die Kunden vor Ort in die gleichen Erlebniswelten der Fotografien ein. Die Differenzierung durch visuelles Storytelling wird somit auf die Fläche weitergetragen.
Positives Feedback bestehender Kunden, das Lob der eigenen Mitarbeiter aus Vertrieb und Verkauf sowie das gesteigerte Interesse neuer Potenzialkunden sind Motivation und Bestätigung für den eingeschlagenen Kurs. Den mutigen gehört die Welt. Das sollten wir uns immer wieder vor Augen halten und entsprechend unsere Entscheidungen treffen.
Es lohnt sich!