Westag AG
Preiserhöhungen konnten Kostensteigerung nicht ausgleichen

Verlust trotz Umsatzsteigerung: Die Westag AG konnte im 1. Quartal 2022 beim Umsatz zwar deutlich zulegen. In den ersten drei Monaten hat das Unternehmen Umsatzerlöse in Höhe von 60,8 Mio. € erzielt. Die bedeutet eine Steigerung um 5,1% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig ging das Ergebnis vor Steuern auf -1,1 Mio. € (Vorjahreswert 0,6 Mio. €) zurück.

Wie das Unternehmen mitteilt, lag das Umsatzplus im Wesentlichen an den Preiserhöhungen, die sukzessive ihre Wirkung entfalten, und zum anderen an der geänderten Nutzung der internen Stromerzeugung. Dies konnte die gestiegenen Beschaffungskosten jedoch nicht ausgleichen.

Der Inlandsumsatz entwickelte sich dabei besser als der Export. Während das Inlandsgeschäft um 2,4 Mio. € (+ 5,7%) stieg, wuchs das Exportgeschäft um 0,5 Mio. € (+ 3,4%). Daraus resultierend sank die Exportquote von 26,9% leicht auf 26,5%.

Der Umsatz des Produktbereichs Türen/Zargen lag in den ersten drei Monaten deutlich über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zuwächse zeigten sich in allen Vertriebsbereichen und sind sowohl auf die in den letzten 12 Monaten durchgeführten Preiserhöhungen als auch auf höhere Volumen und einen besseren Produktmix zurückzuführen.

Im Produktbereich Oberflächen/Elemente ergibt sich dagegen ein anderes Bild. Dieser musste im ersten Quartal einen Umsatzrückgang von rund 10% im Vergleich zum Vorjahresquartal hinnehmen. Während mit Sperrholz/Schalungen ein spürbares Umsatzplus erwirtschaftet wurde, blieben Laminate/Elemente hinter dem Vorjahreswert zurück. Ursächlich dafür war im Wesentlichen der erwartete Absatzrückgang mit niedrigmargigen Produkten im Baumarktsektor.

Die Umsatzerlöse des Zentralbereichs lagen mit 2,7 Mio. € deutlich über dem Vorjahreswert von 1,3 Mio. €, was auf die seit Januar 2022 wieder vollständige Vermarktung der über die KWK-Anlage erzeugten Strommenge sowie auf die aktuellen höheren Strompreise zurückzuführen ist.

Das bereinigte EBITDA verringerte sich im Wesentlichen aufgrund gestiegener Kosten für Rohstoffe und Energie sowie aufgrund des teilweise geringeren Absatzvolumens von 3,5 Mio. € auf 2,0 Mio. €. Im ersten Quartal 2022 haben sich die bereits im Vorjahr stark gestiegenen Beschaffungskosten weiter erhöht und wirkten sich entsprechend negativ auf die Ergebnisentwicklung aus. Die aufgrund dieser Entwicklung seit dem letzten Jahr mehrfach durchgeführten eigenen Preiserhöhungen konnten die Kostensteigerungen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vollständig ausgleichen.

Dementsprechend lag auch das Ergebnis vor Steuern gemäß HGB mit -1,1 Mio. € unter dem Vorjahreswert von 0,6 Mio. €. Die Materialquote betrug in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 58,0% und lag damit um acht Prozentpunkte über der Quote des Vergleichszeitraums 2021, was auf den oben genannten Preiserhöhungen auf den Beschaffungsmärkten beruht. Infolge des gestiegenen Umsatzes sowie der gesunkenen Mitarbeiteranzahl sank die Personalquote im ersten Quartal von 33,9% auf 30,5%.

Die liquiden Mittel verringerten sich im ersten Quartal um 15,7 Mio. € auf 21,1 Mio. €. Ursächlich dafür waren das im März 2022 durchgeführte Aktienrückkaufprogramm mit einem Gesamtvolumen von 7,6 Mio. € sowie das Working Capital, welches aufgrund eines preis- und volumen- bedingten Anstiegs der Vorräte sowie der saisonalen Ausweitung des Geschäftes gegenüber dem Jahresende 2021 gestiegen ist. Zum 31.03.2022 beschäftigte die Westag AG 1.171 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 1.210).

Investitionen wurden zur Wahrung der Liquidität weiterhin nur auf einem geringen Niveau durchgeführt und beliefen sich im Berichtszeitraum auf 0,5 Mio. € (Vorjahr 0,4 Mio. €).

Vor dem Hintergrund der reduzierten gesamt- und bauwirtschaftlichen Erwartungen, der hohen Unsicherheit über die Folgen des Krieges in der Ukraine und der weiterhin kritischen Rohstoffversorgung und Rohstoffpreise sind die Erwartungen des Vorstands über die Entwicklung im Jahr 2022 gedämpft. Daher hat der Vorstand zusätzlich zu den eigenen Preiserhöhungen auch Maßnahmen zur Kostenreduzierung eingeleitet und wird diese ggf. weiter intensivieren.


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