Wimmer Wohnkollektionen
Bundestagsabgeordneter zu Besuch

Waldkirchen. Der Bundestagsabgeordnete Thomas Erndl von der CSU hat die Wimmer Wohnkollektionen im niederbayerischen Waldkirchen besucht. Die Geschäftsführer Stefan Thür und Stephan Rotter gaben dabei einen Einblick in die wirtschaftliche Lage des Unternehmens und die Auswirkungen neuer EU-Vorgaben. Sie wiesen zudem auf den Handlungsbedarf seitens der Politik hin.
Der anhaltende Umsatzrückgang in der Möbelbranche zeigt sich besonders in den aktuellen Zahlen des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM): Der Branchenumsatz sank im Jahr 2024 um 7,4% auf 16,4 Mrd. Euro. Der Rückgang betrifft das Inlandsgeschäft mit einem Minus von 6,8%, während der Export einen Einbruch von 8,6% erlitt. „Die Einbußen treffen besonders das Segment der Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel, wo die Umsätze um 11,2% gesunken sind. Auch die Polstermöbelhersteller verzeichnen mit 8% einen deutlichen Rückgang“, erklärte Stephan Rotter, Beisitzer im Verband der deutschen Wohnmöbelindustrie e.V.
Eine zentrale Ursache sehen Experten in der schwachen Konsumstimmung sowie in der stagnierenden Bautätigkeit. Die Nachfrage nach Möbeln hänge stark von der Wohnungsbausituation ab – und hier gäbe es massive Probleme. „Deutschland braucht dringend mehr Wohnraum. Über 40 Mio. Menschen in Deutschland leben zur Miete – doch die Neubautätigkeit liegt weit unter dem, was benötigt wird“, betonte Stephan Rotter. Die Geschäftsführer fordern daher gezielte Investitionsanreize, eine Reduzierung der Bürokratie und eine faire Steuerpolitik, um den Möbelmarkt wieder anzukurbeln.
Neben den wirtschaftlichen Herausforderungen sehen sich Möbelhersteller mit immer strengeren regulatorischen Anforderungen aus der EU konfrontiert. Besonders die EU- Entwaldungsverordnung (EUDR) und die neue EU-Produktsicherheitsverordnung (GPSR) stellen mittelständische Unternehmen vor immense Hürden, so Wimmer. Auch die Herausforderungen im Fachkräftemangel kamen zur Sprache. „Wir brauchen junge, gut ausgebildete Fachkräfte, um unseren hohen Ansprüchen auch künftig gerecht zu werden“, erklärt Thür.
„Wir müssen verhindern, dass übermäßige Bürokratie und unrealistische Regulierungen unsere heimischen Betriebe in ihrer Wettbewerbsfähigkeit schwächen“, sagte Erndl. Mit Blick auf den Wohnungsbau versprach er, sich für wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen und gezielte Fördermaßnahmen einzusetzen. „Die Nachfrage nach Wohnraum ist ungebrochen. Wir müssen die Bauwirtschaft ankurbeln, damit auch die Möbelbranche wieder Wachstumsimpulse erhält“, so Erndl.