Österreichische Möbelindustrie
Exportzuwachs im ersten Halbjahr

Die österreichische Möbelindustrie verzeichnete, trotz Herausforderungen wie Inflation, Materialknappheit und Lieferkettenprobleme im ersten Halbjahr 2022 einen Zuwachs von 20,5% auf 676,6 Mio. Euro im Export. 

„Ökologische Sensibilität gepaart mit innovativen Funktionen, hervorragender Qualität und einem hohen Individualisierungsgrad zeichnen Möbel ‚made in Austria‘ aus“, erklärt Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie. Die österreichische Möbelindustrie konnte laut Emprechtinger aufgrund von Innovationsmanagement rund um Design, Funktionalität, Kundenservice und flexible Fertigungsmethoden seine Umsatz- Außenhandelszahlen erhöhen.

Während andere Märkte und Lieferketten von der Pandemie stark betroffen waren, blieb Österreich weitestgehend verschont. Dies läge an einem großen Anteil heimischer Produktion, langjährigen Lieferantenverbindungen und konstanter Nachfrage. Allein nach Deutschland lieferte Österreich in den ersten sechs Monaten 291,9 Millionen Euro, 14,6% mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Schweiz, Polen und Italien zählen zu den anderen großen Exportländern. Auch in den USA ist die Nachfrage nach österreichischen Möbeln gestiegen. 

„Die Exportzuwächse in nahezu allen Möbelsegmenten zeigen, dass die Möbelbranche auch einer Krise wie der Pandemie standhalten kann. Der Qualitätsanspruch von ‚made in Austria’ wurde auch im Ausland nach wie vor hochgeschätzt, sodass die Einbrüche nach der Corona- Krise wieder aufgeholt werden konnten“, fasst Emprechtinger zusammen.

Emprechtinger sieht die Zahlen als Indiz dafür, dass die Möbelbranche der Pandemie und Krisen standhalten kann. Quarantäne, Schließungen von Schulen und vermehrtes Home-Office habe die Bedürfnisse der Verbraucher bezüglich der Einrichtung des Eigenheims verändert, sodass die Möbelbranche stabil bleiben könne.

Der österreichische Import legte in den ersten zwei Quartalen um 8,2% auf 1,30 Mrd. Euro zu. Deutschland führt hierbei mit 522,8 Mio. Euro (+ 4,9%) die Liste an. Auch italienisches Design ist in Österreich beliebt, so wurden zwölf Prozent mehr Möbel aus Italien gekauft. 

Trotz der positiven Zahlen im ersten Halbjahr werde auch die österreichische Möbelindustrie nicht von Krisen verschont bleiben können. Noch immer sind die Lieferketten fragil, die Energiepreise steigen, die Materialversorgung ist knapp und das Konsumverhalten der Verbraucher wandelt sich. 

„Ich gehe davon aus, dass die zweite Jahreshälfte für ganz Europa und darüber hinaus eine Herausforderung sein wird. Aufgrund der sich verstärkt abzeichnenden Krisen rechnen auch wir im zweiten Halbjahr und zum Jahresbeginn 2023 mit einer Eintrübung und vorerst rückläufigen Entwicklung“, so der Vorsitzende. Dennoch bleibe die österreichische Industrie zuversichtlich.


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